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Stilles Erinnern

Pogromnacht: Jena gedachte der Opfer von 1938

Stilles Erinnern in Jena: Pogromnacht bleibt Mahnung für die Gegenwart.
Stilles Erinnern in Jena: Pogromnacht bleibt Mahnung für die Gegenwart.
Foto: Ben Baumgarten/JENPICTURES
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Gedenken an die Pogromnacht: Jena setzt ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus.

Jena. Mit Kerzen, Musik und bewegenden Worten gedachten am Sonntagabend rund 600 Menschen am Westbahnhof in Jena der Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938.


In den Rathausarkaden sang der Otto-Schott-Chor.

Die zentrale Veranstaltung war Teil der Aktion „Klang der Stolpersteine“, die mit Konzerten an 68 Orten in der Stadt ein Zeichen gegen das Vergessen setzte.

Oberbürgermeister Thomas Nitzsche rief zur Wachsamkeit auf: „Antisemitismus beginnt nicht mit Gewalt, sondern mit Worten. Wir müssen heute handeln.


Es soll und darf nicht vergessen werden, was damals geschah, niemand soll es verharmlosen oder gar leugnen. Keinesfalls darf sich irgendetwas dieser Art jemals wiederholen, weder hier noch anderswo.



Auch Pfarrerin Julia Brabant aus Erfurt mahnte in ihrer Gedenkrede, die Erinnerung wachzuhalten und jüdisches Leben zu schützen.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von einem Flötenensemble unter der Leitung von Ilga Herzog.


Oberbürgermeister Thomas Nitzsche mit Kantor Milan Andics (l.) bei der Kranzniederlegung.

Kantor Milan Andics von der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen sang das jüdische Totengebet „El Male Rachamim“. 


Zum Abschluss zogen die Teilnehmer in einem stillen Marsch zum Marktplatz.

Der Bericht der Informationsstelle Antisemitismus Thüringen dokumentiert für 2024 einen deutlichen Anstieg antisemitischer Vorfälle – besonders in akademischen Milieus und in Jena.


Das Gedenken soll ein Zeichen setzen: für Erinnerung, für Solidarität und gegen jede Form von Judenhass.

Das komplette Grußwort von Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche können Sie hier lesen

Text: Jana Baumgarten
Fotos: Ben Baumgarten/JENPICTURES