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Druck wird erhöht

Arbeit niedergelegt: Mitarbeiter der Uni-Klinik Jena streikten

Warnstreik in Jena: Über 500 Beschäftigte der Uni-Klinik Jena legten ihre Arbeit nieder.
Warnstreik in Jena: Über 500 Beschäftigte der Uni-Klinik Jena legten ihre Arbeit nieder.
Foto: Baumgarten/JENPICTURES
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Arbeit niedergelegt: Etwa 500 Mitarbeiter der Uni-Klinik Jena folgten am Dienstag dem Aufruf zum Warnstreik.

Jena. Am Dienstag folgten hunderte Beschäftigte der Uni-Klinik Jena dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di und legten ihre Arbeit nieder, um gegen die derzeit „starre Haltung der Länder“ zu protestieren.


Bereits mit Beginn des Frühdienstes versammelten sich rund 150 Mitarbeiter vor den Türen des Klinikums, um ihre Forderungen nach einer Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr Geld und einem Inflationsausgleich zu unterstreichen.

Theresa Gärtner von ver.di betonte, dass trotz der bevorstehenden dritten Verhandlungsrunde am 7. und 8. Dezember noch kein Angebot seitens der Länder vorliege. Deswegen sei es notwendig, den Druck zu erhöhen und auf die Forderungen aufmerksam zu machen.

Über 500 Beschäftigte versammelten sich ab 8 Uhr im historischen Rathaus am Markt, wo ein Streiklokal eingerichtet wurde.


Dort fanden mehrere Workshops und eine Podiumsdiskussion mit politischen Vertretern von FDP, SPD und Linke statt.

Der Warnstreik erhielt nicht nur Unterstützung von Mitarbeitern der Uni-Klinik, sondern auch von Beschäftigten der Universität, der Ernst-Abbe-Hochschule und des Studierendenwerks.


Die Rathausdiele war bis auf den letzten Platz durch Streikende gefüllt.

Bereits am Freitag fand ein befristeter Warnstreik statt, bei dem sich etwa 450 Beschäftigte auf dem Uni-Campus versammelten (wir berichteten Warnstreik an Hochschulen in Jena).

"Die Streikenden fordern eine Verbesserung der tariflichen Situation, um nicht weiterhin von den Krankenhäusern der Region abgehängt zu werden. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Überlastung und der Personalmangel haben die Beschäftigten am Uniklinikum stark belastet.


Viele von ihnen erwägen sogar, das Klinikum zu verlassen, da die Bezahlung anderswo bereits deutlich besser ist", so Philipp Motzke, zuständiger Gewerkschaftssekretär für das Klinikum.

Der nächste Streik ist für den 20. November geplant.

Text: Jana Baumgarten
Fotos: Baumgarten/JENPICTURES