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JN-Ratgeber

Wechseljahre: Hilfe bei Beschwerden

Als Wechseljahre der Frau bezeichnet man den Zeitabschnitt der hormonellen Umstellung am Ende der fruchtbaren Lebensphase.
Als Wechseljahre der Frau bezeichnet man den Zeitabschnitt der hormonellen Umstellung am Ende der fruchtbaren Lebensphase.
Foto: angieconscious/pixelio.de
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In den Wechseljahren verändert sich das Zusammenspiel der Hormone. Die hormonelle Umstellung kann Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen auslösen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sie zu lindern.

Jena. Seit geraumer Zeit bietet das Universitätsklinikum Jena eine spezielle Wechseljahre-Sprechstunde an, die Frauen ab dem Alter von 40 Jahren in Anspruch nehmen können. Das Angebot ist für Frauen gedacht, die unter Wechseljahresbeschwerden leiden und sich nach dem Besuch bei ihrem Frauenarzt eine Zweitmeinung einholen möchten.

Neben Hormonanalysen wird Patientinnen hier eine umfassende Beratung zu medikamentösen Lösungen und nicht-hormonellen Therapieverfahren angeboten. Wie Frauen das sogenannte Klimakterium besser bewältigen und Unwohlsein gegebenenfalls selber lindern können, verrät dieser Artikel.

Durch die richtige Ernährung das Wohlbefinden steigern

Bei einer natürlichen körperlichen Umstellung ist es eine gute Idee, die Ernährung bewusst den veränderten Bedürfnissen des Körpers anzupassen. In der Menopause sinkt zum Beispiel die Konzentration von HDL-Cholesterin im Blut, das vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt.



Aus diesem Grund empfiehlt es sich, vermehrt Vollwertprodukte und Lebensmittel mit hohem Omega-3-Fettgehalt zu essen, die die Herzgesundheit fördern.

Da das knochenschützende Hormon Östrogen nun ebenfalls abnimmt, sollten Frauen außerdem genügend Vitamin D zu sich nehmen, um den Knochenabbau zu verlangsamen. Gegen die häufig eintreten Schwitzattacken können Kräuter wie Minze und Salbei helfen, die in Form von Tees ihre volle Wirkung entfalten.

Gymnastik gegen Blasenschwäche

Spricht man von typischen Wechseljahren-Symptomen, ist auch die Blasenschwäche ein wichtiges Thema. Bis zu zwei Drittel aller Frauen in der Menopause erfahren eine solche Veränderung und empfinden nicht selten ein großes Schamgefühl.



Dies muss jedoch nicht sein. Denn die Blase und auch die Beckenbodenmuskulatur, die im Alter etwas erschlafft, können gezielt trainiert werden. Vielen helfen auch bequeme und diskrete Einlagen, die im Alltag und beim Sport Bewegungsfreiheit und Sicherheit bieten.

Manche Patientinnen ziehen eine Hormontherapie vor, mit der sich manchmal auch eine Blasenschwäche kontrollieren lässt. Ob eine solche Therapie sinnvoll ist, hängt von der jeweiligen Person ab und muss mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Ruhe bewahren und entspannen

Die Zeit der Umstellung ist für viele eine frustrierende Angelegenheit. Da sich der Hormonhaushalt des Körpers erst einpendeln muss, erleben viele Frauen in dieser Zeit Stimmungsschwankungen oder auch Depressionen.



Hier heißt es: Ruhe bewahren und geduldig sein. Wichtig ist, sich immer wieder daran zu erinnern, dass es sich um eine vorübergehende Phase handelt.

Entspannungsübungen, Meditation und Yoga-Übungen für die Menopause stärken Geist und Körper. Auch der Austausch mit anderen Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind, hilft vielen dabei, eine entspannte Sichtweise zu entwickeln.

Ausreichend Schlaf

Schlafstörungen sind in den Wechseljahren keine Seltenheit. Auch was das betrifft, sind es wieder die hormonellen Veränderungen, die den Körper und auch das Gehirn vor neue Herausforderungen stellen.

So schwanken in den Wechseljahren bei vielen Frauen die Botenstoffe, die für die unterschiedlichen Schlafphasen verantwortlich sind. Ist der Schlafrhythmus erst einmal durcheinander, kann dies zu Erschöpfung, Stimmungsschwankungen und Nervosität führen.



Verschiedene natürliche Methoden können Abhilfe schaffen: Pflanzenöle wie Lavendel und Melisse haben zum Beispiel eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem und so das Potenzial, auf natürliche Weise Linderung zu schaffen.

Ein beruhigendes Abendritual wie Meditation, ein warmes Bad oder eine volle Stunde ohne flimmernde Bildschirme können ebenfalls schlaffördernd sein.

Bei anhaltenden Beschwerden, die die Lebensqualität deutlich mindern, empfiehlt es sich, den Frauenarzt aufzusuchen und gemeinsam nach individuellen Lösungswegen zu suchen.

Text: Torsten Lux