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Gewerkschaft schlägt Alarm

Corona-Folgen: Weniger Ausbildungsplätze in Jena

Ausbildung in einer Bäckerei: Die Gewerkschaft NGG fordert Betriebe dazu auf, auch in Krisenzeiten weiter auf Azubis zu setzen.
Ausbildung in einer Bäckerei: Die Gewerkschaft NGG fordert Betriebe dazu auf, auch in Krisenzeiten weiter auf Azubis zu setzen.
Foto: NGG
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Die Gewerkschaft NGG schlägt Alarm: Weniger angebotene Ausbildungsplätze in Jena als im Vorjahr. Grund ist die Corona-Pandemie.

Jena. Berufsanfänger in Jena haben mit einem sinkenden Angebot an Ausbildungsplätzen zu kämpfen. Wegen Corona mussten viele Firmen ihre betriebliche Ausbildung zurückfahren oder sogar einstellen.

Laut Arbeitsagentur sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dieses Jahr um ganze 17,9 Prozent.

Jens Löbel, der Geschäftsführer der NGG-Region in Thüringen betont, dass die Firmen dennoch die staatlichen Fördermittel nutzen sollten, um die Ausbildung für die Azubis fortzusetzen: „Wer heute auf Azubis verzichtet, dem fehlen morgen die Fachkräfte.“



Besonders betroffen sind die Azubis in Hotels, Gaststätten sowie im Lebensmittelhandwerk. Somit sind laut Löbel ausgerechnet die Branchen in Gefahr, die ohnehin seit Längerem Probleme hätten, Nachwuchs zu finden.

Die Politik unterstützt allerdings besonders während Corona gerade diese Firmen ausreichend: Beispielsweise können sich Firmen im Fall von Arbeitsausfall wegen der Pandemie von mindestens 50 Prozent ganze drei Viertel der Ausbildungsvergütung erstatten lassen.

Firmen, die gut durch die Krise gekommen sind, sollten laut Löbel solidarisch handeln und Azubis aus insolventen Unternehmen übernehmen. Die Bundesregierung unterstützt dieses Verhalten durch Prämien.



Zudem ist es für Azubis auch möglich, den Bereich zu wechseln und die Ausbildung in einem anderen Unternehmen zu beenden. Die Lebensmittelindustrie sucht auch aktuell noch nach Azubis.

Der gewohnte Standard für Hotel- und Restaurantbesucher könne schließlich auch in Zukunft nur gewährleistet werden, wenn langfristig genug Ausgebildete vorhanden sind.

Quelle: NGG-Region Thüringen