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Kein Sommerloch-Thema

Mehr Frauennamen für Jenas Straßen

Nur 25 von 293 Straßen tragen in Jena einen Frauennamen.
Nur 25 von 293 Straßen tragen in Jena einen Frauennamen.
Foto: Ben Baumgarten
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Nur 25 Straßen tragen in Jena einen Frauennamen. Die BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern mehr Sichtbarkeit von Frauenpersönlichkeiten im Stadtbild.

Jena. Bei einem gemeinsamen Stadtrundgang der Jenaer Grünen und des Frauenzentrums Towanda war vergangene Woche Bundestagsabgeordnete Katrin Göring-Eckardt mit Interessierten auf den Spuren starker Frauen in Jena.

Viele spannende Frauen haben in Jena gewirkt - z.B. die Schriftstellerin Caroline Böhmer-Schelling, die Künstlerin Erika Bohm oder die erste Professorin für Theologie, Hanna Jursch.

Dennoch sind in Jena nach Angaben der Stadt 293 Straßen nach Männern benannt, und lediglich 25 nach Frauen.

"Mit der Benennung von Straßen präsentiert eine Stadt auch einen Teil ihrer Geschichte und Identität", sagen die Sprecherinnen des Kreisverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Jena, Henriette Jarke und Christine Schickert.



"Frauen machen etwa die Hälfte der Bevölkerung aus. Wenn sich das im öffentlichen Raum kaum widerspiegelt, bleiben ihre Biographien und Leistungen weitgehend unsichtbar und es fehlen Vorbilder."

Ein gemeinsamer Antrag von SPD und Grünen in Jena "Frauennamen für Jenas Straßen" wird derzeit in den Gremien des Stadtrates behandelt. Dazu sagt Stadträtin Isabell Welle von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Jena:

"Auch im Stadtrat sind Frauen unterrepräsentiert. Damit sich Rollenbilder ändern, brauchen wir mehr weibliche Präsenz in allen Bereichen und auch auf der Straße. Jena sollte dem Beispiel anderer Städte folgen und mehr Straßen nach bekannten Politikerinnen, Autorinnen, Wissenschaftlerinnen oder Künstlerinnen benennen."



Zusätzlich zur Benennung neuer Straßen mit Frauennamen solle ein Erläuterungsschild zur Person angebracht werden. Für das Wohngebiet "Am Oelste" wird währenddessen eine Koordinierungsgruppe einen Straßennamen-Kompromiss erarbeiten - um den Wünschen nach Bezug zum Stadtteil und der Forderung nach Frauennamen nachzukommen.

Zum Vorwurf, ob die Grünen derzeit keine wichtigeren Themen zu bearbeiten hätten, erklären die bündnisgrünen Sprecherinnen Henriette Jarke und Christine Schickert:

"Die gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben, die die Hälfte der Menschen in Jena betrifft, scheint uns kein Nischenthema. Zur Gleichstellung gehört, auch dass Frauen gleichberechtigt sichtbar sind - auch an unseren Straßen und Plätzen."

Quelle: BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Jena