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Verbrauchermesse

OSTPRO in Jena: Viele DDR-Klassiker überlebten

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Klarer aus Altenburg, „badusan“, Mokkabohnen von Rotstern – rund 30 Aussteller präsentieren zur 2. OSTPRO-Messe in der Sparkassen-Arena an diesem Wochenende Klassiker und Neuheiten ostdeutscher Firmen. 

Jena. „Früher hat man gesagt, in das Netz passt ein halber Bierkasten“. Der ambulante Händler preist lautstark das berühmte DDR-Mininetz an. Wer also die 2. OSTPRO Messe in Jena besuchte, musste nicht extra einen Einkaufsbeutel mitbringen. Das taten zwar nur wenige Besucher. Dennoch gehört das stark strapazierfähige Kunststoffnetz zur Warenkategorie „DDR-Klassiker“.

Die Verbrauchermesse in der Sparkassen-Arena an diesem Wochenende bot eine ganze Reihe von Konsumgütern, die zu den Alltagsgegenständen der Ostdeutschen gehörten.

Beispiel „Badusan“. Früher in Gera, mittlerweile in Dresden angesiedelt, verkauft alles für Baden, Dusche, Hände waschen, wie Vertriebsleiter Johannes Gabel berichtet. Das Familienunternehmen hatte aus der Insolvenzmasse die Patente erworben und war 2008 in die Marktwirtschaft gestartet.



Verkauft werden die Badeshampoos und flüssigen Handseifen überwiegend in ausgewählten ostdeutschen Märkten großer Handelsketten wie Rewe und Edeka. „Die innerdeutsche Grenze ist hart“, sagt Gabel.

Ostdeutschland ist auch der Markt für „Rotstern“. Der 1954 in Saalfeld gegründete Schokoladenhersteller steht für Klassiker wie die Bitter-Schokoladentafel und die Mokkabohnen in der Schachtel.

Besonderheit: Produziert wird in den von Diakonie, Christophorus Werk und Caritas mit 1.000 Beschäftigten betriebenen Behindertenwerkstätten an Standorten in Nord- und Westthüringen und natürlich Saalfeld. Erweitert wurde nach der Wende das Portfolio um Confiserie-Erzeugnisse.



Mit rund 130 verschiedenen Spirituosen kann die Altenburger Destillerie aufwarten. Jedes Getränk, erklärt Vertriebsmitarbeiter Marco Tietze, wird in Altenburg hergestellt. Nach wie vor stellt der 1954 gegründete Betrieb mit aktuell 60 Mitarbeitern den Altenburger Klaren, früher von manchem ganz banal „Rohr“ genannt, her. Das Familienunternehmen kann auch auf Verkäufe in westdeutschen Supermärkten verweisen. Nutzt zudem Direktverkauf und den Online-Handel.

Tietze wie seine Kollegen auf der Messe können von den stets auftretenden „Aha“-Effekten unter den Besuchern berichten. Gleichzeitig von jungen Kunden, die erst nach der Wiedervereinigung das Licht der Welt erblickten. Und sich für die der Ostprodukte interessieren.

Text: Andreas Wentzel