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Zukunft bleibt Unklar

Bahngipfel in Jena: Angst vor Fernverkehrs-Kahlschlag

Die geplanten Kürzungen der Intercity-Linien IC 51 und IC 61 stoßen auf breiten Widerstand.
Die geplanten Kürzungen der Intercity-Linien IC 51 und IC 61 stoßen auf breiten Widerstand.
Foto: Baumgarten/JENPICTURES/Archiv
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Bahngipfel in Jena: Klare Botschaft und breiter Widerstand gegen Fernverkehrs-Kahlschlag.

Jena. Beim Bahngipfel am Donnerstag in Jena schlugen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Alarm.

Die geplanten Kürzungen der Intercity-Linien IC 51 und IC 61 stoßen auf breiten Widerstand.


Ministerpräsident Prof. Dr. Mario Voigt betonte die Bedeutung Jenas als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort und forderte eine verlässliche Fernverkehrsanbindung – nicht als Luxus, sondern als Grundvoraussetzung für gleichwertige Lebensverhältnisse.

„Nicht die Nachfrage bestimmt das Angebot, sondern umgekehrt“, so Voigt.


Nur mit attraktiven Verbindungen könne man Menschen für die Bahn gewinnen. Ein starker IC-Knoten in Jena sei daher nicht nur lokal wichtig, sondern ein Impulsgeber für ganz Ostthüringen.

Auch Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, Bürgermeister und Abgeordnete aus drei Bundesländern, unterstützten die Forderung.

Die Deutsche Bahn kündigte an, die IC-Linie 61 in eingeschränkter Form weiterzuführen.


Für die IC 51 soll nach der Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung ein neues Angebot folgen – mit geplanter Ausweitung bis Chemnitz.

Unklar bleibt die Zukunft des Nachtzugs von Rostock nach Wien, der über Jena führt. Eine Streichung oder Verkürzung bis Berlin steht im Raum.


Kritik gab es zudem an der aktuellen Betriebsqualität: Verspätungen, Ausfälle und fehlende Tarifintegration minderten die Attraktivität des Angebots.

Der Gipfel machte deutlich: Ohne bessere Rahmenbedingungen durch den Bund droht ein schleichender Rückzug des Fernverkehrs aus der Fläche – mit spürbaren Folgen für die Region.

Quelle: Stadt Jena