Gegen „verschärfte“ Auflagen
Bauern-Protest in Jena: Spontane Blockade im Mühltal
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Landwirte errichten Straßenblockaden in Jena aus Frustration über städtische Auflagen.
Jena. In den frühen Freitagmorgenstunden versammelten sich etwa zwanzig frustrierte Landwirte in Jena, um gegen die „verschärften“ Auflagenbescheide der Stadt Jena zu protestieren.
Statt einer angemeldeten Kundgebung überraschten sie jedoch gegen 5:30 Uhr mit einer Straßenblockade auf der Bundesstraße 7 zwischen dem Ortsausgang Jena und dem Ortsteil Isserstedt.
Diese spontane Aktion wurde gestern Abend beschlossen, um ein deutliches Zeichen zu setzen, wie einer der beteiligten Bauern erklärte.
Die Landwirte seien enttäuscht von den strengen und unverhältnismäßigen städtischen Auflagen, die ihnen bei einer angemeldeten Demo „Blockaden der Autobahn-Zufahrten“ am vergangenen Mittwoch auferlegt wurden und danach aus Frustration zum Abbruch führten (wir berichteten: Blockade an A4 abgesagt: Bauern wütend auf Stadt Jena).
Besonders betroffen von dieser heutigen Aktion waren die Berufspendler, teilweise mussten sie mehr als eine Stunde im Stau stehen.
Die Reaktionen der Pendler waren gemischt, von Frustration bis hin zu Applaus.
Eine Fahrgemeinschaft, die auf dem Weg zur Arbeit nach Apolda war, zeigte kein Verständnis für diese Blockade. Auch ein Taxifahrer äußerte sich verärgert über die Aktion.
Er betonte zwar die Wichtigkeit des Rechts auf Demonstrationsfreiheit, forderte jedoch, dass Straßensperrungen zumindest angemeldet und die Bürger im Voraus informiert werden sollten, um sich darauf einstellen zu können.
Zwei Frauen, die gerade auf dem Weg zum Frühdienst im Globus-Markt in Isserstedt unterwegs waren, zeigten Verständnis für diesen Protest.
Sie meinten, dass endlich etwas in Deutschland passieren müsse und es so nicht weitergehen könne.
Gegen sieben Uhr lösten die Bauern die Blockade wieder auf.
Text: Dirk Sauerbrey
Videoclip und Fotos: Baumgarten/JENPICTURES
