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Bauern-Demo in Jena: „Wir haben die Schnauze voll“

Höhepunkt der Proteste am Mittwoch in Jena war eine Kundgebung auf dem Eichplatz.
Höhepunkt der Proteste am Mittwoch in Jena war eine Kundgebung auf dem Eichplatz.
Foto: Baumgarten/JENPICTURES
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„Wir haben die Schnauze voll“: Etwa 500 Landwirte, Handwerker und Bürger protestierten in Jena gegen die Ampel-Politik.

Jena. Rund 200 Traktoren von Landwirten aus dem Saale-Holzland-Kreis und Jena sind am Mittwochvormittag auf vier vorher festgelegten Routen durch Jena gerollt.

Die Trecker-Fahrer protestierten mit großen Transparenten und lautstarken Hupgeräuschen.


Die Polizei bestätigte auf Nachfrage, dass es während des Korsos keine Blockaden gab und nur zu geringen Verkehrsbeeinträchtigungen kam. Dennoch kam es zu Verzögerungen bei Bussen und Straßenbahnen.

Die Proteste fanden ihren Höhepunkt mit einer Kundgebung auf dem Eichplatz. Dort hatten sich zur Mittagszeit etwa 500 Landwirte, Handwerker, Gewerbetreibende und Bürger aus Jena und dem Umland versammelt.


Auf einer Lkw-Ladefläche sprachen neben dem Demo-Mitorganisator Tristan Sammer (Vorstand der Gönnatal-agrar eG), der stellvertretende Thüringer Bauernverbands-Präsident Udo Große, Landwirt Mark Heubach und Kreishandwerksmeister Matthias Dröschler. Ihre Redebeiträge waren ein Ausdruck der Frustration über die Ampel-Politik in Berlin.

Auch Politiker wie Bundestagsabgeordneter Holger Becker (SPD) und Max Reschke (Grünen-Landessprecher) hatten die Gelegenheit, sich zu erklären. Sie wurden jedoch mit harter Kritik und Buh-Rufen von den Demonstranten konfrontiert.


Thüringens CDU-Chef Mario Voigt und Thüringens FDP-Landeschef Thomas Kemmerich solidarisierten sich mit Demonstranten und ernteten für ihre Reden teilweise verhaltenen Applaus.

Es wurde deutlich, dass das Vertrauen der Menschen in die derzeitige Politik verloren gegangen ist. Die frustrierten Teilnehmer riefen „Wir haben die Schnauze voll“ und forderten den Rücktritt der Ampel-Regierung.


Thüringens CDU-Chef Mario Voigt forderte Neuwahlen in Berlin. Foto: Baumgarten/JENPICTURES

Am morgigen Donnerstag geht der Protest in der Saalestadt weiter. Rund 150 Lkw-Zugmaschinen ziehen dann aus Erfurt kommend durch das Stadtgebiet von Jena.


Wie die Polizei mitteilt, ist folgende Route vorgegeben:

B7 – Straße des 17. Juni – Löbdergraben – Knebelstraße – Vor dem Neutor – Ernst-Haeckel-Straße – Westbahnhofstraße – Magdelstieg – Tatzendpromenade – Carl-Zeiss-Promenade – Hermann-Löns-Straße – Winzerlaer Straße – Rudolstädter Straße – Lobedaer Straße – Göschwitzer Straße – B88 (Höhe Maua).

Es ist zu erwarten, dass der Aufzug mehrere Kilometer Länge aufweisen wird. Es könnte zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.

Text: Jana Baumgarten
Fotos: Baumgarten/JENPICTURES