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Besinnliche Lieder statt Fan-Gesänge

Weihnachtssingen lockte Hunderte ins Jenaer Stadion

Foto: Thomas Weigel
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Besinnliche Lieder statt Fan-Gesänge: 3.300 Besucher kamen am Donnerstagabend zum ersten Jenaer Weihnachtssingen ins Ernst-Abbe-Sportfeld.

Jena. Zwei Tage vor Heiligabend hatte das Weihnachtssingen im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld, nach zwei Corona-Jahren, in denen das nicht möglich war, endlich Premiere.

3.300 Besucher füllten die Westtribüne der Stadionbaustelle, und die meisten von ihnen sangen im Verlauf der zweistündigen Veranstaltung auch mehr oder weniger kräftig mit.


Leider musste Gunther Emmerlich, der aus Eisenberg stammende bekannte Moderator und Sänger, der durch die Show führen sollte, kurzfristig krankheitsbedingt absagen. In Christian Müller, den Zuschauern vor allem als Sportmoderator im MDR-Fernsehen bekannt, fand er einen würdigen Vertreter.

Emmerlich ließ es sich aber nicht nehmen, per Sprachbotschaft an die Besucher Worte des Bedauerns ob seiner Absage und herzliche Weihnachtsgrüße zu übermitteln.


Müller beruhigte die Besucher gleich zu Beginn, er werde nur den Part der Moderation für Emmerlich übernehmen, und nicht das Singen. Eine Ausnahme machte er dann doch, er stimmte zusammen mit dem 80-jährigen FCC-Idol Peter Ducke „Alle Jahre wieder“ an.

Für den professionellen musikalischen Rahmen der gelungenen Veranstaltung waren die Jenaer Philharmonie und Mitglieder des Ensembles von Gunther Emmerlich verantwortlich.


Die Bläser der Philharmonie und das Emmerlich-Ensemble von der Bühne und der Knabenchor sowie mehrere Dutzend Sängerinnen und Sänger vom Philharmonischen Chor, die sich auf der Tribüne unter das Publikum mischten.

Während die Besucher andächtig und still der kräftigen Stimme der Sopranistin des Ensembles, Jeanne Pascale Schmidt, lauschten, wurde es bei den „Mitsing-Teilen“ vielstimmig und laut.


Bekannte Weihnachtslieder wie „Oh Tannenbaum“, Kling, Glöckchen, klingelingeling“ und „Süßer die Glocken nie klingen“ hatten viele ohne Texthilfe parat. Für die nicht ganz so Textsicheren lagen in ausreichender Anzahl Liederbücher bereit.

Nach der Pause, gegen 19:15 Uhr, gab es eine Schalte zum laufenden „Thüringen-Journal“ im MDR-Fernsehen, um ein paar Eindrücke aus der weihnachtlichen Stadionatmosphäre auch in die Thüringer Wohnzimmer zu übertragen.

Dort versprach Andreas Kuhn von der veranstaltenden Betreibergesellschaft, dass das Jenaer Weihnachtssingen künftig traditionell immer am 22. Dezember stattfinden soll.


Finanziell gefördert werden durch Spenden und einen Teil des Erlöses die NCL-Stiftung, die Forschungsprojekte gegen die noch wenig bekannte Kinderdemenz unterstützt, und das Jenaer Hospiz, der Bereich, welcher Trauerarbeit für Kinder, die ein Geschwisterkind oder ein Elternteil verloren haben, anbietet.

Nach dem weihnachtlichen Schlussakkord mit "O du Fröhliche" kam die singende Gemeinschaft noch einem Wunsch der im Stadion beheimateten FCC-Fußballfamilie nach und sang gemeinsam "Wir wolln Jena siegen sehn".

Text: Steffen Langbein
Fotos: Thomas Weigel