Skip to main content

Derzeit 65 Ukrainer beheimatet

Erstunterkunft in Jena: Ein Leben zwischen Holzplatten

Zwei bis drei Personen teilen sich aktuell eine Parzelle zum Wohnen und Schlafen.
Zwei bis drei Personen teilen sich aktuell eine Parzelle zum Wohnen und Schlafen.
Foto: Ben Baumgarten
Teilen auf

Stadt Jena, KIJ und ÜAG gGmbH gaben Einblick in die derzeitige Wohnsituation in der Erstaufnahmestelle für geflüchtete Ukrainer in der Göschwitzer Turnhalle.

Jena. Die Turnhalle der Berufsschule in Jena-Göschwitz ist schon das zweite Mal zur Erstaufnahmestelle für geflüchtete Ukrainer umfunktioniert worden.

Die Stadt hatte nun zu einem Presserundgang eingeladen, um über die derzeitige Wohnsituation der dort lebenden Bewohner zu informieren.


v.l.n.r. Sozialamt-Chefin Barbara Wolf, Kersten Kottnik, Chris Pasternak und Georg Hädicke (Geschäftsführer) von der ÜAG gGmbH und KIJ-Werkleiterin Beate Wachenbrunner gaben einen Einblick in die derzeitige Wohnsituation in der Göschwitzer Turnhalle.

In der Behelfsunterkunft sind aktuell 65 Ukrainerinnen und Ukrainer untergebracht. Die maximale Auslastung liegt bei 100 Menschen.

Wie lange die Kapazität der Turnhalle noch ausreicht, kann derzeit keiner vorhersehen, bis dann eventuell auf weitere Ausweichmöglichkeiten zurückgegriffen werden muss.

"Welche genau können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, jedoch gibt es für diesen Fall schon einen Notfallplan", so KIJ-Chefin Beate Wachenbrunner.


In Parzellen aufgeteilt und durch Holzplatten abgeschottet, entstanden Räume, die für die Geflüchteten ein Stück Privatsphäre bieten sollen. So ist es auch möglich, die einzelnen Räume abzuschließen.

Ausgestattet sind sie mit zwei Betten, einem Spind, Tisch und Stühlen. Bei Bedarf kann der Raum durch ein Zustellbett erweitert werden, um beispielsweise eine Mutter mit ihren zwei Kindern unterzubringen.
Für die Gemeinschaft gibt es eine Teeküche, einen Spielraum für die Kinder, sowie einen weiteren Bereich, der mit Waschmaschinen ausgestattet ist.

Die Verpflegung wird durch die AWO übernommen. Für die Sicherheit sorgt rund um die Uhr ein Security-Dienst, da zu jeder Tageszeit, also auch mitten in der Nacht, Geflüchtete vor der Tür stehen können und nach einem geschützten Schlafplatz suchen.

„Diese 24h-Stunden Betreuung stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen, da mit Blick auf den Arbeitsmarkt schwer Firmen und Kräfte zu bekommen sind. Momentan sind zwei feste Sozialbetreuer vor Ort, die sich um die Bewohner kümmern“, so ÜAG-Geschäftsführer Georg Hädicke.


Besonderheit: Haustiere sind erlaubt


Während des Rundgangs war auch das eine oder andere Haustiergeräusch zu hören. Auf Nachfrage sagte Sozialamtsleiterin Barbara Wolf, dass in dieser Einrichtung auch Haustiere erlaubt sind. Damit seien sie eine der wenigen Unterkünfte, die das ermöglichen.

Text und Fotos: Ben Baumgarten