Skip to main content

Schon 1.000 Termine gebucht

Kinderimpfzentrum in Jena hat seine Arbeit aufgenommen

Unter Aufsicht des Arztes Cornelius Golembiewski erhält der 11-jährige Junge seine erste Corona-Impfung mit dem Impfstoff von Pfizer-BioNTech.
Unter Aufsicht des Arztes Cornelius Golembiewski erhält der 11-jährige Junge seine erste Corona-Impfung mit dem Impfstoff von Pfizer-BioNTech.
Foto: Alexander Nehls
Teilen auf

Das Kinderimpfzentrum in Jena hat am Donnerstagmorgen seinen Betrieb aufgenommen. Dort können Eltern ihre Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren ab sofort gegen das Coronavirus impfen lassen.

Jena. Am Mittwochabend erreichte der Kinderimpfstoff Thüringen, heute wird er schon verimpft. Man will keine Zeit verlieren. Denn auf die Möglichkeit, ihre Kinder impfen zu lassen, haben viele Eltern gewartet.

Schon beim Betreten des neuen Impfzentrums im Volkshaus fällt auf: Hier wurde sich richtig Mühe gegeben. In enger Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, dem Thüringer Gesundheitsministerium, dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und JenaKultur hat die Stadt innerhalb kürzester Zeit ein kindgerechtes Angebot geschaffen.


Das Ziel, "das beste Kinderimpfangebot in Thüringen zu schaffen", sei gelungen, zeigt sich Jenas Bürgermeister Christian Gerlitz zufrieden. Im Wartebereich laufen Kinderfilme, die Kinderärzte und Kinderkrankenschwestern nehmen sich Zeit für ihre kleinen Patienten und sorgen dafür, dass sie sich wohlfühlen. Sechs Minuten sind für Beratung und Impfung im Durchschnitt geplant, das ist doppelt so viel wie bei den Erwachsenen.

Schon 1.000 Termine gebucht

Bürgermeister Gerlitz zeigt sich zuversichtlich, dass das Angebot gut angenommen wird. Über 1.000 Termine seien bereits über das Portal der Kassenärztlichen Vereinigung gebucht worden. Nicht zuletzt wegen der neuen Omikron-Variante glaubt er, dass die Impfbereitschaft unter Eltern und Kindern noch zunehmen wird.


Ann-Christin studiert Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität und steht kurz vor dem Staatsexamen. Jetzt hilft sie hier mit. Auch sie ist begeistert von der Ausgestaltung des Impfzentrums: "Ich finde es mega schön, es ist sehr süß und liebevoll eingerichtet."

Ein kleiner Piks - schon ist es vorbei

Unter Aufsicht des Arztes Cornelius Golembiewski bekommen Tobias und Elias (Namen geändert), neun und elf Jahre alt, ihre erste Spritze. Er fragt nach ihren Hobbys und klärt sie darüber auf, dass sie die nächsten Tage keinen Sport machen, sondern sich ein bisschen zurücknehmen sollen. Er geht auf Fragen ein und fragt, wer denn als Erstes möchte. Ein kleiner Piks - schon ist es vorbei, die beiden müssen jetzt noch eine Viertelstunde im Wartebereich bleiben.


Im Wartebereich vor der Impfung treffe ich die zehnjährige Selma. Sie will sich impfen lassen, "weil die Nebenwirkungen von Corona schlimmer sind als von der Impfung". Vorfreude auf den Piks hat sie nicht, aber: "Ich bin darauf vorbereitet". Dafür muss sie heute und morgen nicht zur Schule gehen, sondern kann zu Hause bleiben.

Text: Alexander Nehls