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Arbeit niedergelegt

Streik in Jena: Für mehr Geld und Wertschätzung

Erneut haben Angestellte des öffentlichen Dienstes in Jena die Arbeit niedergelegt, um unter anderem für mehr Gehalt zu streiken.
Erneut haben Angestellte des öffentlichen Dienstes in Jena die Arbeit niedergelegt, um unter anderem für mehr Gehalt zu streiken.
Foto: Facebook/ver.di
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Gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen, mehr Geld und Wertschätzung sind am Donnerstag in Jena wieder rund 200 Menschen auf die Straße gegangen.

Jena. Über 200 Angestellte streikten am heutigen Donnerstag auf dem Eichplatz in der Jenaer Innenstadt.

Dem Aufruf der Gewerkschaften folgten nicht nur Beschäftigte des Uniklinikums Jena, sondern auch Mitarbeiter der Universität, des Studierendenwerkes und der Fachhochschule. Auch Vertreter der Landesämter und Ministerien waren anwesend.


Fünf Prozent mehr Gehalt

Am kommenden Wochenende steht in Potsdam die entscheidende Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) an.

Forderungen hierbei seitens der Gewerkschaften sind unter anderem fünf Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten, mindestens jedoch 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von einem Jahr. Auch für Praktikanten soll es 100 Euro mehr geben.


Des Weiteren fordert die GEW einen Tarifvertrag für studentische Mitarbeiter und wirksame Maßnahmen zur Eindämmung von befristeter Beschäftigung.

Warnstreik war ein voller Erfolg

Astrid Striehn von ver.di Jena spricht von einem Erfolg des Warnstreiks: "Trotz der aktuellen Corona-Lage kamen zahlreiche Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen, nur die Verantwortlichen fehlten", so die stellvertretende Be­zirks­ge­schäfts­führerin.

Auch eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden und der Polizei sorgte dafür, dass trotz der neu geltenden Verordnung des Landes Thüringen alle Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung der Covid19-Pandemie eingehalten wurden.

Während sich die Streikenden vom Eichplatz und Campus wieder auflösen, gehen die Streiks am Uniklinikum in Jena aber weiter. Besonders brisant ist hierbei laut ver.di, dass der Gesundheitsbereich immer noch massiv untergraben wird.

Auch am Uniklinikum Jena wurde heute erneut gestreikt. Seit den Morgenstunden machten Klinik-Mitarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen und eine echte Wertschätzung für die Arbeitsbelastungen in der Pandemie mobil. Foto: Facebook/ver.di

Speziell durch die aktuell herrschende Pandemie dürfte jedem bewusst sein, dass es an Personal, Geld und Unterstützung fehlt. Laut Striehn sei es daher an der Zeit, die Pandemie nicht mehr als temporär anzusehen, sondern in der vierten Welle die richtigen Hilfsmittel zu liefern.

Verhandlungen am Wochenende in Potsdam

Am 27. und 28. November sollen dann abschließende Verhandlungen in Potsdam stattfinden. Es bleibt daher abzuwarten, ob die fünf Prozent mehr Gehalt und die anderen Forderungen realisiert werden können. In bisher drei Vorrunden kam seitens der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) "weder ein Angebot noch ein Entgegenkommen", so Striehn.

Text: Dario Kregenow