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Stadtwerke: \"Keine Sicherheitsprobleme\

Baupfusch an Gas- und Wasserleitungen in Jena entdeckt

Wegen fehlerhafter Schweißnähte an Erdgas- und Wasserleitungen muss auf einigen Streicher-Baustellen nachgebessert werden.
Wegen fehlerhafter Schweißnähte an Erdgas- und Wasserleitungen muss auf einigen Streicher-Baustellen nachgebessert werden.
Foto: Michael Baumgarten
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Weil ein Mitarbeiter der Firma Streicher bei Schweißarbeiten an Gas- und Wasserleitungen der Jenaer Stadtwerken gepfuscht hat, müssen in den nächsten Wochen mehrere laufende und auch bereits abgeschlossene Baustellen überprüft und einige auch wieder geöffnet werden.

Jena. Wegen menschlichem Versagen muss in den nächsten Tagen auf einigen Streicher-Baustellen in Jena nachgebessert werden. Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck sowie die bauausführende Firma Streicher informierten darüber auf einem Pressetermin am 21. April.

Ein Schweißer habe mehrere Schweißnähte an Erdgas-, Wasser- und Abwasserleitungen fehlerhaft ausgeführt. Dies sei bei einem Bauunfall in der Karl-Griefahn-Straße im Dezember 2014 entdeckt worden, als ein Bagger eine Armatur an einer Gasleitung beschädigte, die ausgetauscht werden musste. Daraufhin entschieden die Stadtwerke, alle von dem mittlerweile entlassenen Mitarbeiter erledigten Leitungsarbeiten untersuchen zu lassen.

Thomas Schien (Abteilungsleiter Baudurchführung der Stadtwerke) erklärt, wo sich die fehlerhaften Schweißnähte befinden können.Sicherheitsprobleme hätten aber zu keiner Zeit bestanden, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Dirkes. Der Schaden soll sich nach vorläufigen Schätzungen auf mehrere Hunderttausend Euro belaufen. Stadtwerke und Streicher setzen unisono "auf eine einvernehmliche Lösung".

Peter Kober, Geschäftsführer Streicher, sagte, der Mitarbeiter habe als zuverlässig gegolten und alle erforderlichen Zertifikate besessen. "Warum er bei der Arbeit die geltenden Regeln außer Acht ließ, können wir uns nicht erklären", so Kober. Eventuell müssten juristische Konsequenzen gegen den Mitarbeiter geltend gemacht werden.

Die Mängel waren bei den üblichen Druckproben nicht aufgefallen. "Seitdem wir Kenntnis von den Mängeln haben, spüren wir die Leitungen regelmäßig ab. Einen Gasaustritt gab es nicht", teilte Dirkes mit. Da die festgelegte Lebensdauer der Leitungen von 80 Jahren nicht garantiert werden könnte, müssten die fehlerhaften Leitungen ausgetauscht werden.

Betroffen sind die bereits abgeschlossenen Baumaßnahmen in den Straßen Paraschkenmühle, Unter dem Sande, Pennickental und Otto-Eppenstein-Straße. Sowie laufende Bauarbeiten in den Straßen Burgweg, Lutherstraße und Susann-Bohl-Straße. Weitere vom betreffenden Mitarbeiter ausgeführte Schweißnähte sollen geprüft werden.

Text und Fotos: Michael Baumgarten