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Stadt nicht informiert

Corona-Impfstart: Nur in Jena scheinbar nicht

Der erste in der EU zugelassene und in Thüringen ausgelieferte Corona-Impfstoff (Symbolbild).
Der erste in der EU zugelassene und in Thüringen ausgelieferte Corona-Impfstoff (Symbolbild).
Foto: imago images/ZUMA Wire
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Kein Impfstart in Jena und keiner kann sagen warum. Stadt nicht informiert.

Jena. Jeder Tag zählt, so die Aussagen der Bundesregierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Also wurde mit Sehnsucht der heutige 27. Dezember in Deutschland und allen EU-Staaten erwartet, dass endlich das Impfen gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2 beginnen kann.

Seit den frühen Morgenstunden wird in allen Medien vom erfolgreichen Impfstart in diversen Altersheimen aus allen Bundesländern und Kommunen berichtet. Nur aus Jena, der Thüringer Stadt mit einem überdurchschnittlichen hohen Inzidenzwert hört man nichts.



Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) betonte noch am Sonntagvormittag, dass die Impfungen nicht nur für die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sehr wichtig seien, sondern auch für die dort Beschäftigten.

Ersten 10.000 Impfdosen für Thüringen

Laut Aussage Werners, seien am zweiten Weihnachtsfeiertag die ersten rund 10.000 Impfdosen des Mainzer Unternehmens Biontech und ihres US-Partners Pfizer in Thüringen eingetroffen. Insgesamt sollen bis Ende des Jahres rund 19.500 folgen. Weitere Lieferungen werden dann in den ersten sieben Kalenderwochen des Jahres 2021 erwartet.

Grund genug, um im Rathaus mal nachzufragen, warum es scheinbar am heutigen Tag keine Impfungen in Jena gab.

„Wir haben bis zum heutigen Tag einfach vom Land und der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT) keine Information über den Start, Ablauf und die geplanten Impfzentren erhalten. Wir wissen nicht einmal, ob und wo der Impfstoff in Jena eingetroffen oder gelagert ist.“, so Jenas Stadtsprecher Kristian Philler.



Auch konnte die Stadt keine Antwort geben, wo die Impfzentren in der Saalestadt entstehen sollen. Laut Bürgermeister Gerlitz (SPD) plane man wohl nur zwei Standorte für ganz Jena. „Auch hier hüllen sich die genannten Verantwortlichen bisher in Schweigen. Die Stadt hat der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen auch mehrere Immobilien angeboten, sodass die Vorbereitung beschleunigt werden kann, aber diese komme nicht in Fahrt.“, so Philler.

Wie unserer Redaktion bekannt wurde, steht bisher nur ein Impfstandort in einer ehemaligen Arztpraxis nahe dem Klinikum in Jena-Lobeda fest. Eine weitere Überlegung gab es für das Nordgebiet.

Text: Jana Baumgarten