Skip to main content

Luisenhaus überwältigt

Hilferuf aus Altersheim: Jena zeigt Herz

Das Alterszentrum Luisenhaus in der Semmelweisstraße.
Das Alterszentrum Luisenhaus in der Semmelweisstraße.
Foto: Ben Baumgarten
Teilen auf

Der Hilferuf des Luisenhauses wegen ihrer akuten Betreuungsnotlage zeigt vor allem eines: Die Jenaer zeigen Herz und Hilfsbereitschaft für Senioren und Pfleger.

Jena. Im Alterszentrum Luisenhaus arbeitet man derzeit an der Belastungsgrenze. Um die 60 Bewohnerinnen und Bewohner sind mit dem Coronavirus infiziert.

Darüber hinaus fallen viele Mitarbeiter wegen eigenen Coronaerkrankungen, Quarantäne oder der Kinderbetreuung zu Hause aus. Etwa ein Drittel der Belegschaft ist derzeit krankgemeldet, obgleich nicht bei allen Corona vorliegt.



In einem Hilferuf wandte sich das Heim aus diesem Grund an die Bürgerstiftung Jena, woraufhin das Gesundheitsamt engagierten Bürgerinnen und Bürgern am Mittwoch die Möglichkeit eröffnete, als geringfügig Beschäftigte im Heim auszuhelfen.

Und offenbar hat sich der Hilferuf des Luisenhauses gelohnt – und das in atemberaubender Zeit.

Überwältigt von Hilfsbereitschaft

Bereits acht Personen konnten eingestellt werden, es hätten gut und gern noch deutlich mehr sein können, so groß war das Interesse daran, den Senioren in dieser schwierigen Situation zu helfen.



Katja Biertümpfel vom Luisenhaus ist überwältigt und gerührt von der Hilfsbereitschaft, die die Jenaer an den Tag legen: „Das Telefon stand quasi keine Sekunde still, da kam schon der nächste Anruf mit einer Bewerbung.“

Von Arbeitssuchenden bis Studenten sei alles dabei gewesen. Man darf nicht vergessen, dass das Luisenhaus derzeit ein Corona-Hotspot ist, eine Anstellung also nicht ganz ohne Risiko ist. Den Engagierten kann daher gar nicht genug gedankt werden.

Text: Johannes Pfuch