Skip to main content

Mit NeST fürs Leben

Tabuthema Suizid: Social Media-Aktionswoche

Mitglieder des Netzwerks rufen Betroffene, Angehörige und Unterstützer dazu auf, in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu schaffen gegen den Suizid und für das Leben.
Mitglieder des Netzwerks rufen Betroffene, Angehörige und Unterstützer dazu auf, in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu schaffen gegen den Suizid und für das Leben.
Foto: S. Hofschlaeger/pixelio.de
Teilen auf

Mit NeST fürs Leben: Netzwerk zur Suizidprävention Thüringen (NeST) startet Social Media-Aktionswoche.

Jena. Allein in Thüringen begehen jedes Jahr mehr als 300 Menschen Suizid, die Zahl der Suizidversuche liegt um ein Vielfaches höher. Damit gehört der Freistaat zu den Bundesländern mit der höchsten Selbsttötungsrate.

„Suizidales Verhalten gilt immer noch als Tabuthema“, sagt Marco Lohwasser, Diplom-Sozialpädagoge am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

„Oft erkennen Angehörige die Anzeichen dafür nicht oder wissen nicht, wie sie am besten helfen können. Betroffene trauen sich nicht, offen über ihre Probleme zu sprechen.“

Das Team des Netzwerks zur Suizidprävention Thüringen (kurz NeST) ruft zu einer besonderen Social Media-Aktion zum Welttag der Suizidprävention am 10. September auf. Foto: UKJ

Deshalb möchte das Netzwerk zur Suizidprävention Thüringen (NeST) zum Welttag der Suizidprävention am 10. September über die Möglichkeiten der Suizidprävention aufklären – und zwar mit einer besonderen Aktionswoche.

Die Mitglieder des Netzwerks rufen Betroffene, Angehörige und Unterstützer dazu auf, in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu schaffen gegen den Suizid und für das Leben.

Aktionswoche #suizideverhindern in den sozialen Medien

Was bereichert das Leben? Was hilft in Krisensituationen? Wo finden Betroffene Unterstützung? Diese und noch viele weitere Fragen können Interessierte bei der Aktion beantworten.

Dafür reicht ein Beitrag in der Woche vom 7. bis 13. September bei Facebook, Twitter und/oder Instagram versehen mit den Hashtags #suizideverhindern #suicidepreventionday.



„Durch die Verwendung der Hashtags stehen die Beiträge nicht allein für sich, sondern sind direkt miteinander verlinkt – so wie die Betroffenen und Angehörigen, die auch nicht allein sind, sondern auf ein großes Unterstützer-Netzwerk zurückgreifen können“, vergleicht Lohwasser.

„Mit unserer Aktion möchten wir ein Bewusstsein dafür schaffen, dass in den sozialen Medien nicht nur schöne Fotos von Essen, Kleidung oder Autos ausgetauscht werden können, sondern dass auch auf ernste Themen hingewiesen werden kann.“

Ob ein Foto von sich selbst oder gemeinsam mit Freunden und der Botschaft im Beitragstext, ein Foto der aufgeschriebenen Botschaft oder ein kurzes Video – der Kreativität der Teilnehmer sind keine Grenzen gesetzt.

Selbst wer keinen Social Media-Account hat, kann an der Aktion teilnehmen. Hierfür können die Beitragsinhalte per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gesendet werden. Anschließend werden sie auf den offiziellen Social Media-Auftritten des UKJ veröffentlicht.



„Dadurch hat jeder die Möglichkeit, bei der Aktion mitzumachen und Teil des großen Unterstützer-Netzwerks zu werden“, sagt Lohwasser.

Anfangen wird das NeST-Team mit einem eigenen Beitrag – und der Hoffnung, dass noch viele weitere folgen.

Aktion im Überblick

- Zeitraum: 7. bis 13. September

- Art: Beitrag (Text, Foto, Video) bei Facebook, Twitter und/oder Instagram mit Hashtags #suizideverhindern #suicidepreventionday

- Alternativ: E-Mail mit Beitrag an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., damit der Beitrag auf den offiziellen Social Media-Auftritten des Universitätsklinikums Jena veröffentlicht werden kann



Hintergrund „Netzwerk zur Suizidprävention in Thüringen (NeST)"

Das Projekt, das von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKJ Jena geleitet wird, stärkt die Vernetzung aller, die Suizidgefährdete in Thüringen betreuen und behandeln.

Es wird vom Bundesministerium für Gesundheit bis Ende September 2020 mit 540.000 Euro gefördert.

Projektpartner sind die psychiatrischen Fachabteilungen am Asklepios Fachklinikum Stadtroda, an den Thüringen-Kliniken "Georgius Agricola" und dem Helios Fachklinikum Hildburghausen.

Text: Anne Curth/UKJ