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JN-Ratgeber

Stadtwerke Jena: Neue Strom- und Gastarife mit Kultur

Stromtarif mit Kulturbonus - sinnvoll oder nicht?
Stromtarif mit Kulturbonus - sinnvoll oder nicht?
Foto: Sabine-Susann Singler/pixelio.de
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Stadtwerke und Philharmonie vertiefen Zusammenarbeit: Spezielles Strom- und Gasangebot in Jena.

Jena. Die Vielfalt an Stromtarifen gewinnt längst an Fahrt. So gibt es auch immer häufiger besondere Kooperationen. Mal gibt es einen eigenen Stromtarif eines Fußballvereins, wenngleich der FC Carl Zeiss Jena noch keinen eigenen bietet.

Dafür gibt es nun eine neue Kooperation, die Kultur zumindest sinngemäß unter Strom setzt. Die Stadtwerke Jena arbeiten künftig mit der Philharmonie enger zusammen und bieten ein spezielles Strom- und Gasangebot. Was es damit auf sich hat, zeigt dieser Artikel.



Wie sieht der neue Stromtarif aus?

Grundsätzlich geht es bei dieser Zusammenarbeit um das Sponsoring. Die Philharmonie und die Stadtwerke arbeiten bezüglich des Sponsorings bereits länger zusammen, nun wird die Kooperation auf die nächste Ebene gehoben. Und was liegt eher auf der Hand, als die Kooperation mit eigenen Tarifen zu verbinden? Und so sieht das aus:

  • JenaturStromKultur - das ist der Stromtarif. Es handelt sich dabei um Ökostrom. Der Strom wird zu einhundert Prozent aus Wasserkraft hergestellt und kommt mit einer Preisgarantie bis Ende 2021 zum Kunden.

    Zugleich gibt es einen Neukundenbonus, vier Ticketgutscheine für die Philharmonie und die Chance, VIP-Karten für den Philharmonieball zu erhalten.
  • JenaGasKultur - der Gastarif aus der Zusammenarbeit bietet klimaneutrales Erdgas und natürlich auch eine Preisgarantie. Die Neukundenprämie, Gutscheine und die Gewinnchance sind auch bei diesem Tarif mit dabei.


Für jeden neu abgeschlossenen Vertrag in einem der Kulturtarife spenden die Stadtwerke direkt 10,00 Euro an die Jenaer Philharmonie. Das Geld wird für die Nachwuchsarbeit verwendet.



Die Tarife greifen direkt mehrere wichtige und nachgefragte Themen auf. So setzen Sie sich mit der Klimaneutralität auseinander und bieten, wie im Fall des Stromtarifs, Strom aus vollständig erneuerbaren Energien.

Gleichzeitig wird jedoch die lokale Kulturszene unterstützt. Philharmonien, Theater und ähnliche Einrichtungen leiden seit Jahren unter einem zu hohen Kostendruck bei zu geringen Einnahmen.

Doch ist die regionale Kulturszene sehr wichtig, denn sie dient nicht allein der Unterhaltung, sie sich auch ein Anlaufpunkt für Kinder, Jugendliche oder einsame Senioren.

Was ist beim Stromanbieterwechsel zu beachten?

Es ist absolut löblich, bei der Wahl des Stromanbieters auch auf dessen soziales und kulturelles Engagement zu setzen. Trotz allem sollten diese Aspekte nicht die einzigen Gründe für oder gegen einen Stromanbieter sein.



Doch während der Wechsel des Stromanbieters heute dank Vergleichsportalen und vieler Optionen ein Leichtes ist und niemand im Dunkeln steht, so bleibt doch häufig die Frage offen, was es eigentlich bei der Auswahl des Tarifs und Anbieters zu beachten gilt. Und gibt es Fehler, die einem selbst unterlaufen können?

Fehlerpotenzial – dies geht mit der Angabe des geschätzten Verbrauchs einher. Die meisten Anbieter und Vergleichsportale bieten zwei Varianten: Einmal kann der Verbrauch anhand der Personenanzahl angegeben werden.

Dieser Verbrauch ist jedoch pauschal und beruht auf den Durchschnittswerten, was bedeutet, dass der eigene Verbrauch deutlich drunter oder drüber liegen kann. Die andere Variante ist, den Jahresverbrauch selbst einzugeben.

Hier gilt: Immer die Jahresverbrauchsrechnungen der letzten Jahre kontrollieren und von ihnen einen Durchschnittswert nehmen. Zugleich empfiehlt sich dieser Weg nur, wenn sich im Haushalt keine groben Änderungen (Nachwuchs, Partner zieht ein, Umzug) ereignen.



Problematik – wird der Verbrauch zu hoch eingeschätzt, sind die monatlichen Raten deutlich höher als zum aktuellen Zeitpunkt. Natürlich gibt es eine Erstattung, doch kommt diese mit der Jahresrechnung. Ist der Verbrauch zu niedrig eingeschätzt, so folgt mit der Jahresabrechnung das böse Erwachen in Form einer Nachzahlung.

Bei der Wahl eines Tarifes gelten hingegen folgende Punkte:

Stromart – wer Ökostrom wünscht, der sollte prüfen, was sich hinter dem Ökostromtarif verbirgt. Es gibt mehrere Möglichkeiten das Label zu nutzen, nicht alle bedeuten aber, dass der Strom aus Wasserkraft, Solarenergie oder Windenergie gewonnen wird.

Laufzeit – viele Tarife bieten feste Laufzeiten. Sofern die Preisgarantie mit der Laufzeit übereinstimmt, ist dies kein großes Problem. Allerdings sollte nun der Bonus herausgerechnet werden, damit die echte monatliche Abschlagsrate zum Vorschein kommt.

Kündigungsfrist – der Stromvertrag sollte möglichst mit kurzen Kündigungsfristen versehen sein. Das erlaubt einen raschen Wechsel. 

Sachprämien – auch sie sind ein häufiges Mittel von Stromanbietern, um neue Kunden zu werben. Allerdings darf das Smartphone oder auch das TV-Gerät nicht im Vordergrund stehen, es geht immer noch um den Tarif und dessen Konditionen.

Die Sachprämien sind übrigens oft ältere Modelle - die wenigsten Anbieter legen das neueste iPhone als Sachprämie obendrauf.



Bonus – beim Abschluss eines neuen Stromvertrags erhalten Kunden einen Bonus. Dieser wird jedoch nicht ausgezahlt, sondern auf die monatlichen Abschläge angerechnet. Bei Verträgen über ein Jahr hinaus muss daher immer auf den Abschlag des zweiten Jahres geachtet werden, denn hier findet die Anrechnung nicht mehr statt.

Manche Anbieter verrechnen den Bonus auch gar nicht, dafür zahlen sie ihn an. Bei dieser Bonusart ist darauf zu schauen, wann der Bonus ausbezahlt wird. Nicht selten ist dies bei Jahresverträgen erst nach einem Jahr – gerne dann, wenn sich der Vertrag automatisch um ein Jahr verlängert.

Stimmen die Konditionen des Tarifs, so darf natürlich auf Sachprämien oder Kooperationen des Stromanbieters mit Vereinen oder kulturellen Institutionen geachtet werden.

Unter dem Strich muss schlichtweg ein gutes und zufriedenstellendes Gesamtpaket herauskommen. Ist dies der Fall, kommt nicht allein günstiger Strom aus der Steckdose, auch die Zusätze machen Spaß.

Und das Wissen, eine Einrichtung zu unterstützen, die man selbst mag, stimmt dann auch zufrieden, wenn man den Strom abliest.

Fazit – Kooperationen erweitern das Tarifangebot

Partnerschaften wie die der Stadtwerke Jena und der Philharmonie in Jena sind keine Seltenheit. Die Stadtwerke treten oft als Sponsor auf und es lag längere Zeit schon auf der Hand, dass die Partnerschaft über eigene Strom- und Gastarife erweitert wird.



Die kulturellen Einrichtungen können so weiterhin und zusätzlich gefördert werden, zugleich wird mit dem Tarif eine feste Zielgruppe angeschlossen, die von sich aus bereits geneigt ist, die Veranstaltungen aufzusuchen. Letztendlich gewinnen somit beide Seiten.

Allerdings gilt trotzdem, sich jeden Stromtarif gut anzuschauen und ihn zu vergleichen. Denn von Tarifen mit Sachprämien wie solchen Ticketgutscheinen wird grundsätzlich abgeraten, da diese oft das Sparpotenzial an anderer Stelle begrenzen.

Die Konditionen müssen stimmen, denn nur dann funktioniert die Kooperation zwischen Stromanbieter und Stromkunde.

Text: Susann Schmidt