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Kein Händewaschen, Abstand und Maske

Bau in Jena: Corona-Disziplin sinkt

Unberechenbar, gefährlich – und überall: Das Corona-Virus respektiert keine Regeln. „Da können noch so viele Verbotsschilder stehen. Wenn sich einer garantiert nicht daranhält, dann das Corona-Virus“, sagt Frieder Neudeck. Der IG BAU-Bezirksvorsitzende warnt vor einem wachsenden Corona-Risiko auf dem Bau.
Unberechenbar, gefährlich – und überall: Das Corona-Virus respektiert keine Regeln. „Da können noch so viele Verbotsschilder stehen. Wenn sich einer garantiert nicht daranhält, dann das Corona-Virus“, sagt Frieder Neudeck. Der IG BAU-Bezirksvorsitzende warnt vor einem wachsenden Corona-Risiko auf dem Bau.
Foto: IG BAU
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Oft kein Händewaschen, keine Masken, kein Abstand: Die IG BAU meldet mehr Verstöße gegen die Abstands- und Hygieneregeln auf den Baustellen in Jena.

Jena. Die IG BAU (Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt) kritisiert Jenaer Baufirmen. Diese missachten in letzter Zeit häufig die Corona-Regelungen.

Der Vorsitzende der IG BAU, Frieder Neudeck, warnt: „Viele Baufirmen nehmen die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus auf die leichte Schulter. Das ist fatal.“

Laut der IG BAU arbeiten viele Bauunternehmen wieder wie vor der Corona-Pandemie und ignorieren die Gefahr einer Infektion mit dem Virus einfach.

Händewaschen, Abstand und Maske: Fehlanzeige

Bei Baustellen-Visiten sind mehrere Verstöße aufgefallen: Durch fehlende Waschbecken, Seife und Desinfektionsmittel ist oft nicht mal regelmäßiges ordnungsgemäßes Händewaschen möglich.

Zudem sind Sammeltransporte in Bullis und Pausen ohne Abstand im Bauwagen wieder an der Tagesordnung.



Der Corona-Schutz kostet wie in allen Bereichen der Wirtschaft Geld. Die IG BAU Ostthüringen bezeichnet diese Kosten allerdings als notwendig, denn:

„In der Corona-Pandemie zeigen Baubeschäftigte volle Leistung. Dafür haben sie auch vollen Gesundheitsschutz verdient.“

Neudeck appelliert an die Beschäftigten: Diese müssen die Corona-Maßnahmen unbedingt einhalten und notfalls selbst einfordern.

Unmut bei den Arbeitern: Fahrt zur Baustelle nicht entlohnt

Das Arbeiten an der Luft reduziert das Infektionsrisiko nur bedingt. Besonders die gemeinsamen Pausen sind problematisch. Auch Bereiche wie der Innenausbau und das Sanieren bieten große Gefahrenquellen.



Die Arbeitgeber seien laut Neudeck auch dafür verantwortlich, Einzelfahrten möglich zu machen. Außerdem ist es kritisch zu betrachten, dass die Arbeiter für die Fahrt zur und von der Baustelle keine Entschädigung bekommen. Die enormen Strecken kosten aber oft Zeit.

Die Bauarbeiter beschweren sich schon länger über dieses Problem. Die Arbeitgeber haben bei den Tarifverhandlungen noch kein Angebot dafür gemacht.

Die IG BAU gibt allerdings nicht nach: Auch in der bevorstehenden Schlichtung in der letzten Augustwoche wird die Wegezeit wieder thematisiert werden. Die aktuelle Lage der Baubeschäftigten während der Corona-Pandemie verstärkt die Probleme zusätzlich.



IG BAU fordert mehr Lohn

Auch in den Punkten Lohn und Gehalt passierte bislang nichts auf Seiten der Arbeitgeber. Bei den Verhandlungen werden auch diese Themen wieder ins Gespräch gebracht.

Die IG BAU fordert ein Plus von 6,8 Prozent, mindestens jedoch 230 Euro pro Monat mehr für die Baubeschäftigten. Die Azubis aller Ausbildungsjahre sollen außerdem 100 Euro zusätzlich erhalten.

Neudeck meint: „„Mehr Arbeitsschutz und mehr Lohn – das hat der Bau verdient. Und die Bauunternehmer können es sich leisten. Denn der Bau boomt – auch in Jena.“

Die Corona-Arbeitsschutz-Standards der IG BAU können hier eingesehen werden: www.igbau.de/Informationen-zu-Corona.html

Quelle: IG BAU