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Reduzierung von Tierversuchen

Thüringer Tierschutz-Preis für Uniklinikum Jena

Die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Heike Werner (l.) und Jenas Dezernent für Finanzen, Sicherheit und Bürgerservice Benjamin Koppe (r.) überreichten den Preis an die Tierschutzbeauftragte der Uniklinik Nadja Hißbach und Angela Subarew.
Die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Heike Werner (l.) und Jenas Dezernent für Finanzen, Sicherheit und Bürgerservice Benjamin Koppe (r.) überreichten den Preis an die Tierschutzbeauftragte der Uniklinik Nadja Hißbach und Angela Subarew.
Foto: Stadt Jena/Kristian Philler
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Für die Forschung zur Reduzierung von Tierversuchen ist die Stabstelle Tierschutz am Uniklinikum Jena mit dem Thüringer Tierschutzpreis ausgezeichnet worden.

Jena. Die Fehlerdatenbank für Tierversuche der Stabstelle Tierschutz am Universitätsklinikum Jena erhält den Thüringer Tierschutz-Preis, der in diesem Jahr erstmals auch für Entwicklungen zur Verringerung von Tierversuchen ausgelobt war.

Das Projekt CIRS-LAS ist ein europaweites anonymisiertes Meldesystem von Risikoereignissen in der Versuchstierkunde, das hilft, Fehler zu vermeiden und die Versuchszahl zu minimieren. Der Preis wird am 14. Oktober von der Thüringer Sozialministerin Heike Werner in Erfurt übergeben.

In der Luftfahrt oder dem Gesundheitswesen sind Meldesysteme für Fehler und Beinahe-Unfälle gut etablierte Instrumente zur Erhöhung der Sicherheit für Passagiere und Patienten. Das Ziel eines solchen Systems, kurz: CIRS von Critical Incident Reporting System, ist es, aus kritischen Ereignissen zu lernen, um diese Gefahren abstellen zu können. Es geht nicht um die Ahndung von Fehlern, deshalb sind die Meldungen anonymisiert.

Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat Dr. Sabine Bischoff, Leiterin der Stabstelle Tierschutz am Universitätsklinikum Jena, ein solches Fehlermeldesystem für die Versuchstierkunde aufgebaut. Das Portal erfasst europaweit Zwischenfälle und Komplikationen im Rahmen von Versuchsvorhaben und der Haltung und Zucht von Versuchstieren.



„Trotz hoher Standards in der Versuchstierkunde kann es zu unerwarteten Ereignissen kommen oder etwas kann schief gehen. Zum Schutz unserer Tiere sollten wir aus diesen kritischen Ereignissen lernen! Einen offenen und konstruktiven Umgang mit kritischen Ereignissen oder Fehlern halte ich für enorm wichtig, um zu verhindern, dass sie erneut passieren“, so Sabine Bischoff.

Zum Schutz der Tiere aus Fehlern lernen

Das Projektteam wertet die Meldungen aus und stellt die Informationen den registrierten Nutzern zur Verfügung. Es veröffentlicht Lösungsansätze, Tipps und bewährte Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im tierexperimentellen Bereich und trägt damit bei zur Reduktion der Versuchstierzahl, zur Verbesserung der Studien- und Behandlungssicherheit und hilft, die Wiederholung nicht zielführender Studien zu vermeiden. Auch Seminare und Weiterbildungen werden über das Portal angeboten.

Für dieses Engagement im Sinne des Tierwohls wird das Projekt-Team um Sabine Bischoff,  Astrid Enkelmann und David Trietschel mit dem Thüringer Tierschutz-Preis ausgezeichnet, der in diesem Jahr erstmals auch für Entwicklungen zur Verringerung von Tierversuchen vergeben wird.

Zusammen mit weiteren Auszeichnungen in den Bereichen karitativer und landwirtschaftlicher Tierschutz wird der Preis am 14. Oktober von der Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Heike Werner, in Erfurt übergeben.

Weitere Informationen:

www.uniklinikum-jena.de/Tierschutz.html
www.cirs-las.de

Text: Dr. Uta von der Gönna/UKJ