Last-Minute-Gegentor
1:2 gegen Union Berlin: Jenas FCC-Frauen mit bitterer Niederlage

Jenas Nelly Juckel mit einer artistischen Einlage.
Foto: Baumgarten/JENPICTURES
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Die Frauen des FC Carl Zeiss Jena verlieren am Dienstagabend ihr Heimspiel gegen Union Berlin knapp mit 1:2 (0:1).
Jena. Im ersten Aufeinandertreffen beider Klubs in einem Frauen-Pflichtspiel besiegte Union Berlin den FC Carl Zeiss Jena mit 2:1. Der Siegtreffer fiel in der 90. Minute.
Nach dem überraschenden Punktgewinn beim Meister FC Bayern München schenkte FCC-Trainer Florian Kästner der gleichen Startelf wie in München das Vertrauen.
Das Kommando auf dem Spielfeld übernahmen allerdings gleich die Gäste. Das erste Mal richtig gefährlich wurde es beim Flachschuss von Sophie Weidauer, der nur knapp am langen Eck vorbeistrich (13.).
Dann kam Eileen Campbell zum Schuss aus spitzem Winkel, den Etzold parierte (18.). Der Nachschuss von Naika Reissner wurde zur Ecke geblockt.
Jena wurde zunächst nur durch Standards etwas gefährlich. Eine Ecke von Steffi Schmied, direkt auf das Tor gezogen, fing Cara Bösl sicher (25.).
Sonst waren aber meist die Unionerinnen im Vorwärtsgang und wurden belohnt. Katja Orschmann zog flach, scharf und platziert aus 20 Metern ab, und der Ball zischte in die Ecke zur 1:0-Gästeführung (29.). Der mit über 300 Fans gut gefüllte Gästeblock konnte jubeln.
Die Gastgeberinnen kamen auch danach minutenlang kaum aus der eigenen Hälfte heraus, verteidigten aber alles weg.
Ein Abwehrfehler von Union brachte Rieke Tietz in Ballbesitz. Sie dribbelte zur Grundlinie, Rückpass auf Isabella Jaron, deren Schuss aber blieb in der Abwehr hängen (34.). Eine Minute später schoss Emily Reske aus guter Position Tietz an (35.).
Für Union kam Weidauer aus acht Metern zum Schuss, aber Etzold hielt sicher (44.), ebenso wie bei einer Flanke von Anna Weiß (45.+1.).

Nach 10 Jahren als Stadionsprecher übergibt Günter Lehmann das Mikro an Moritz Zelkowicz.
In der Halbzeit gab es eine besondere Auswechslung. Der langjährige Stadionsprecher der Jenaer Frauen, Günter Lehmann, übergab das Mikrofon an seinen Nachfolger Moritz Zelkowicz.
Und der hatte gleich einen erfolgreichen „Einstand“. Keine zwei Minuten gespielt, da nutzte Rieke Tietz einen Fehler von Union-Torfrau Cara Bösl, die ihr den Ball im Strafraum servierte, zum 1:1-Ausgleich (47.).
Das brachte den FCC-Frauen merklich Selbstvertrauen, die zweite Halbzeit war dann ausgeglichener als die erste Halbzeit. Großchancen waren allerdings Mangelware.
Nelly Juckel zog überraschend aus 25 Metern ab, aber Bösl kratzte den Ball aus dem Dreiangel (85.).
Kurz vor Schluss konnte Union doch noch jubeln. Eine Freistoßflanke köpfte Dina Orschmann, die Zwillingsschwester der 1:0-Torschützin, zum 2:1 für Union ein (90.). „Eisern Union“ schallte aus der Gästekurve.
Sechs Minuten Nachspielzeit bekam Jena noch. Aber der Ausgleich gelang nicht mehr.
Das nächste Spiel für die FCC-Frauen ist schon wieder ein Ost-Klassiker, am kommenden Sonntag (28. September, 14:00 Uhr) bei Chemie Leipzig im DFB-Pokalwettbewerb.
FCC: Etzold – Juckel, Sträßer, Ihlenburg, Schmied, Bonsu (ab 69. Haering), Gora (46. Julevic), Reske (ab 65. Mühlemann) Gentile, Tietz (ab 81. Margraf), Jaron
Union: Bösl – Schneider, Steuerwald, K. Oschmann, Weiß (ab 78. Aehling), Heiseler (ab 69. Bauereisen), Halverkamps (ab 46. D. Orschmann), Reissner (ab 69. Heikkinen), Campbell, Pawollek, Weidauer
Torfolge: 0:1 K. Orschmann (29.), 1:1 Tietz (47), 1:2 D. Orschmann (90.)
Gelb: Sträßer, Julevic (FCC)
Zuschauer: 1.384
Text: Steffen Langbein
Fotos: Baumgarten/JENPICTURES