Skip to main content

Siebter Wissenschaftsabend

Talschule in Jena brachte Forschergeist ins Klassenzimmer

André Toch von der Abbott GmbH in Jena erklärte den sechsjährigen Schülern Moritz und Matthes mithilfe verschiedener Farben die Arbeit am Reagenzglas.
André Toch von der Abbott GmbH in Jena erklärte den sechsjährigen Schülern Moritz und Matthes mithilfe verschiedener Farben die Arbeit am Reagenzglas.
Foto: Ben Baumgarten/JENPICTURES
Teilen auf

Wissenschaft hautnah: Die Talschule Jena öffnete wieder ihre Türen für Experimente und Entdeckungen.

Jena. Wer am Freitagabend die Talschule im Kernbergviertel in Jena betrat, fand sich nicht in einer gewöhnlichen Grundschule wieder, sondern in einem pulsierenden Campus der Wissenschaft. 


Der traditionelle Wissenschaftsabend lockte erneut Hunderte Besucherinnen und Besucher an und machte eindrucksvoll deutlich, dass Wissenschaft keineswegs trocken oder abstrakt sein muss.


Zwei Generationen auf Entdeckerreise.

Experimente zum Anfassen

An rund 30 Stationen konnten Kinder, Jugendliche und Erwachsene selbst Hand anlegen: Mikroskope offenbarten verborgene Welten, chemische Reaktionen sorgten für Staunen, physikalische Phänomene wurden greifbar gemacht. 

„Der Erfolg dieses Abends wäre ohne das Engagement des Kollegiums und der Eltern nicht möglich gewesen“, erklärte Schulleiterin Karin Giese.


Der Teddy „Karl“ hatte Gummibärchen samt Tüte verschluckt und musste daher vor den zahlreichen Kinderaugen von zwei Ärztinnen sowie zwei OP-Schwestern des Universitätsklinikums notoperiert werden.

Tatsächlich war die Veranstaltung ein Gemeinschaftswerk: Eltern aus Forschungseinrichtungen, Industrie und Gesundheitswesen sowie Jenaer Institutionen und Firmen öffneten ihre Wissensschätze für die Gäste.

Ein Projekt mit Tradition

Seit 2013, inspiriert von der „Langen Nacht der Wissenschaften“, findet der Abend alle zwei Jahre statt.


Was als Experiment begann, hat sich längst etabliert: Die Talschule zeigt, dass Wissenschaft nicht elitär sein muss, sondern Menschen aller Altersgruppen erreicht.

Höhepunkte und Stimmen


Sprühende Funken, fliegende Flammen und atemberaubende Choreografien.

Besonders eindrucksvoll war die Feuershow der „Feuerfünkchen“, die den Schulhof in ein spektakuläres Licht tauchte. „Wir wollen zeigen, dass Wissenschaft überall steckt – und sie Spaß macht“, sagte Erzieherin Kathleen Setzepfand.

Der siebenjährige Liam brachte die Essenz des Abends auf den Punkt: „Am besten gefällt mir, dass wir selbst ausprobieren dürfen. So versteht man die Dinge viel besser.“

Mehr als ein Schulprojekt

Der Wissenschaftsabend der Talschule ist längst mehr als eine schulische Veranstaltung. Er ist ein gesellschaftliches Ereignis, das Neugier weckt, Forschergeist fördert und die Verbindung zwischen Schule, Stadt und Wissenschaft stärkt.


In Zeiten, in denen Bildung oft abstrakt diskutiert wird, setzt Jena hier ein Zeichen: Wissenschaft lebt von Begegnung – und von der Freude am Entdecken.

Text: Jana Baumgarten
Fotos: Ben Baumgarten/JENPICTURES