Skip to main content

Aufruf des Jenaer Stadtrates

Rechte Parolen sind in Jena nicht willkommen

Erst Ende Juni 2015 blockierten etwa 2.000 Demonstranten mehrere Punkte auf der von den Nazis angemeldeten Strecke.
Erst Ende Juni 2015 blockierten etwa 2.000 Demonstranten mehrere Punkte auf der von den Nazis angemeldeten Strecke.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
Teilen auf

Der Stadtrat ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, den öffentlichen Raum in Jena am 3. Oktober 2015 nicht den Nazis zu überlassen, sondern sich ihnen in den Weg zu stellen.

Jena. Eine neue Allianz unter bekannten Namen hat für den 3. Oktober einen dreigliedrigen Sternmarsch durch Jena angemeldet. Für die „Europäische Aktion“ will Ringo Köhler aus Piesau der „Kriegsverbrechen der Alliierten an der deutschen Bevölkerung“ gedenken. David Köckert aus Greiz hat für die Thügida einen Marsch „Gegen die Willkommensdiktatur von Rot-Rot-Grün“ angemeldet. Und Michel Fischer aus Tannroda fordert für „Die Rechte“ „Perspektiven statt Massenzuwanderung“.

Von 11 bis 20 Uhr wollen die Neonazis an diesem Tag in Jena marschieren. Alle drei Gruppierungen sind rassistisch und fremdenfeindlich. Sie wollen Stimmung machen gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Jena.

Gegen die menschenverachtende Ideologie setzen die Jenaer die Werte einer solidarischen, freien und demokratischen Gesellschaft gleichwertiger Menschen. Wir rufen die Jenaerinnen und Jenaer auf, sich solidarisch an die Seite von Flüchtlingen und Ausländern zu stellen.

Bereits bei früheren Neonaziaufmärschen in Jena hatte sich ein breites Bündnis gegen die menschenverachtende Propaganda gestellt. Wir, die Mitglieder des Jenaer Stadtrates, möchten, dass Jena am 3. Oktober ein deutliches Zeichen für eine weltoffene Stadt setzt. Mit einer Vielzahl von friedlichen Aktionen sollten die Jenaerinnen und Jenaer zeigen, dass die Stadt auch am 3. Oktober ein Ort der engagierten Demokraten ist.

Quelle: Stadt Jena