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Befreiung am 8. Mai

Kriegsende vor 80 Jahren: So gedachte Jena der Toten

Etwa 150 Menschen gedachten an der Gedenkstelle in der Löbstedter Straße der Toten und der Gräuel.
Etwa 150 Menschen gedachten an der Gedenkstelle in der Löbstedter Straße der Toten und der Gräuel.
Foto: Baumgarten/JENPICTURES
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Gedenken an das Kriegsende: Stadt Jena erinnert an die Befreiung vor 80 Jahren.

Jena. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versammelten sich Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag an der Löbstedter Straße in Jena, um an die Befreiung vom Nationalsozialismus zu erinnern.


Am ehemaligen KZ-Außenlager legten Oberbürgermeister Thomas Nitzsche und Historiker Marc Bartuschka einen Kranz nieder und betonten die Bedeutung der Erinnerungskultur.

In seiner Rede erinnerte Nitzsche (hier die ganze Rede) an die Millionen Opfer des Krieges und die Verantwortung der heutigen Generationen:


OB Thomas Nitzsche sprach zum Kriegsende vor 80 Jahren.

„Auch Jena war direkt betroffen. Vier Wochen vor Kriegsende wurde die Stadt von US-Truppen besetzt, während Tausende Menschen ihr Leben verloren oder unter der NS-Herrschaft litten.“

Er appellierte an die Gesellschaft, sich aktiv gegen Nationalismus und Antisemitismus zu stellen.


„Die Erinnerung bleibt essenziell, um Frieden zu bewahren und neuen Gefahren entgegenzutreten.“, so das Stadtoberhaupt.

Bartuschka schilderte eindrücklich (hier die ganze Rede) die letzten Kriegstage in Jena, die von Gewalt und Widerstand geprägt waren.


„Noch kurz vor der Befreiung wurden Zwangsarbeiter ermordet, während KZ-Häftlinge durch die Stadt getrieben wurden. Gleichzeitig setzten mutige Jenaer Zeichen gegen das Regime, sei es durch Flugblätter oder Widerstandsaktionen.

Die Befreiung brachte für viele Hoffnung, doch die Spuren des Krieges sind bis heute sichtbar.


Besonders für die Zwangsarbeiter, die bis Kriegsende unter unmenschlichen Bedingungen leben mussten, bedeutete der 8. Mai einen Wendepunkt“

Die Gedenkveranstaltung unterstrich die bleibende Verantwortung, die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten.


Rund 100 Demonstranten zogen lautstark in die Innenstadt zu einer Abschluss-Kundgebung.

Im Anschluss zogen etwa 100 Teilnehmer in einer vom DGB-Kreisverband und dem Stadtverband der Linken angemeldeten Demonstration gegen Sozialabbau, für Klimagerechtigkeit und gegen Faschismus in Richtung Innenstadt.

Text: Jana Baumgarten
Fotos: Baumgarten/JENPICTURES