Uniklinikum Jena: Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt

Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt: Etwa 1.000 Paare suchen jährlich Hilfe am Jenaer Uniklinikum. Vorträge zu den neuesten und effektiven Behandlungsmöglichkeiten am 12. September 2015.

Jena. Etwa zwei Millionen Paare in Deutschland sind ungewollt kinderlos. Hilfe suchen sie immer öfter bei der Fortpflanzungsmedizin: Was ist die Ursache für die vermeintliche Unfruchtbarkeit? Ist eine Hormonbehandlung gefährlich? Mit diesen und vielen anderen Fragen wenden sich etwa 1.000 Paare jährlich an die Kinderwunschsprechstunde der Klinik für Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

Um über die Ergebnisse und Möglichkeiten der modernen Kinderwunschmedizin am UKJ zu informieren, veranstaltet das Jenaer Kinderwunsch- und Hormonzentrum gemeinsam mit den Kliniken für Urologie sowie für Psychiatrie und Psychosomatik am 12. September 2015 eine Informationsveranstaltung für Interessierte, Kinderwunsch-Paare sowie Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen. Die Veranstaltung beginnt um 10.00 Uhr im Hörsaal der Universitätsfrauenklinik. 

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann für die Betroffenen ein sehr großes Problem, sogar eine Lebenskrise sein. Viele Patienten glauben, dass Stress einer der Hauptfaktoren für ungewollte Kinderlosigkeit darstellt. Dies kann zu zusätzlichen Schuldgefühlen führen. Ein Schwerpunkt der Informationsveranstaltung liegt daher darauf, über den Einfluss von Stress aufzuklären. „Denn allgemein wird der Einfluss von Stress bei ungewollter Kinderlosigkeit weit überschätzt“, bestätigt Dr. Helen Gonnert, Fachärztin in der Kinderwunsch- und Hormonsprechstunde am UKJ. „Ungewollter Kinderlosigkeit liegen in den meisten Fällen jedoch körperliche Ursachen zugrunde.“

Bei der Informationsveranstaltung stellen die Frauenärztinnen und -ärzte sowie Urologen auch das umfassende Behandlungsspektrum des universitären Kinderwunschzentrums vor. „Hormonelle Stimulation, Intrazytoplasmatische Spermieninjektion, Befruchtung im Reagenzglas im natürlichen Zyklus, Kryokonservierung und Social Freezing oder minimal-invasive Entferung von Endometriose, Myomen oder Narben in der Gebärmutter und Mikrochirurgische Eileiter-OP für die Durchgängigkeit – gemeinsam führen wir alle effektiven diagnostischen und therapeutischen Verfahren der Kinderwunschbehandlung durch“, so Prof. Dr. Ingo Runnebaum, Direktor der Klinik und Leiter des interdisziplinären Kinderwunsch- und Hormonzentrums.

„Jedes Behandlungskonzept entwickeln wir medizinisch und biologisch individuell für jedes Paar. Die künstliche Befruchtung führt dann bei mehr als 30 Prozent der Paare zur Schwangerschaft“, bekräftigt die Fortpflanzungsbiologin Dr. Ines Hoppe aus der Jenaer Frauenklinik.

Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer bei der Informationsveranstaltung die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen sowie die Räumlichkeiten der Ambulanzen von Kinderwunschsprechstunde und Urologie zu besichtigen. „Eingeladen sind alle, die sich für das Thema Kinderwunsch interessieren – ob Jugendliche, Erwachsene, Paare, Alleinstehende, ohne oder mit ungewollter Kinderlosigkeit“, so Frau Dr. Oettler aus der Kinder- und Jugend-Sprechstunde der Frauenklinik.

Termin auf einen Blick:

Informationsveranstaltung
Ort: Hörsaal der Universitätsfrauenklinik, Bachstraße 18, 07743 Jena
Zeit: 10:00 - 12:00 Uhr

Programm:

10.00 – 12.00 Uhr: Vorträge zu verschiedenen Behandlungsmethoden und psychischen Ursachen bei unerfülltem Kinderwunsch

Ab 12.00 Uhr: Führungen in der Ambulanz der Kinderwunschsprechstunde und der Ambulanz der Urologie/ OP

Text: Michelle Emmerich/UKJ