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Rund 300 Teilnehmer

Handwerker-Protest: Autokorso legt Jena lahm

Rund 300 Handwerker und Unternehmer zogen mit einem Autokorso durch Jenas Innenstadt.
Rund 300 Handwerker und Unternehmer zogen mit einem Autokorso durch Jenas Innenstadt.
Foto: Thomas Paasch
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Rund 300 Handwerker und Unternehmer bei Autokorso in Jena gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung. Stau und verstopfte Straßen.

Jena. Handwerker und Gewerbetreibende sorgten am frühen Donnerstagabend für verstopfte Straßen in Jena.

Unter dem Slogan „Ohne das Handwerk wird es dunkel im Land“ hatte die Kreishandwerkerschaft wegen der anhaltenden Energiekrise und den drastischen Preissteigerungen zu einem Autokorso aufgerufen, um auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu machen.


Dem Aufruf folgten rund 300 Handwerker aus Jena und dem Saale-Holzland-Kreis. Auch Berufskollegen aus dem Weimarer Land und dem Saale-Orla-Kreis waren zur Unterstützung extra angereist.

In den Redebeiträgen der Organisatoren war deutliche Kritik gegen die aktuelle Politik zu hören. Die explodierenden Preise und der Zwang, höhere Preise vom Kunden zu verlangen, mache Sorge.


v.l.n.r Kreishandwerksmeister Thomas Jüttner, Sven Heubel (Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft) und Uwe Lübbert (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft) Foto: Jana Baumgarten

Nach ihrer Meinung sind die angekündigten Hilfspakete mangelhaft. Die Existenz vieler Unternehmen sei mehr als bedroht.

Kreishandwerksmeister Thomas Jüttner betonte, dass die Politik eigentlich den Rahmen für eine gute Arbeit und ein gutes Leben schaffen müsse, die Zeit sei endlich reif dafür.


„Wir sind Handwerker und arbeiten mit Herz und Verstand“ bekräftigte Friseurmeister Sven Heubel und fügte an Aber beides sei in der Politik scheinbar Mangelware.


Los ging es vom Parkplatz vor der Sparkassen-Arena, wo sich vor Abfahrt Lkws, Transporter bis hin zum kleinen Auslieferungswagen von Firmeninhabern und deren Belegschaft dicht an dicht aneinanderreihten.

Im Anschluss der Redebeiträge rollte die Blechlawine von schätzungsweise vier Kilometern mit Warnblinker und Gehupe in Richtung Jenas Zentrum und legte damit den Verkehr zu großen Teilen lahm.


An der Wegstrecke blieben immer wieder Menschen stehen, die mit spontanem Beifall ihre Unterstützung symbolisieren wollten. Einige Passanten und Autofahrer zeigten sich von dem rollenden und hupenden Protestzug aber auch genervt.

Man könne nicht verstehen, warum bei den horrenden Spritpreisen das Auto zur Demo genommen werde oder der Berufsverkehr so massiv gestört wird.

Text: Jana Baumgarten
Fotos/Video: © Jenaer Nachrichten