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Verkehrsunfälle 2014 deutlich gestiegen

Jena will selbst die "Ampel-Blitzer" einsetzen

Unfallschwerpunkt in Jena-Burgau: Die Stadt Jena will mit dem Jenaer Nahverkehr das Gespräch suchen. Ein geringeres Tempo der Straßenbahnen könnte die Zahl der Zusammenstöße verringern.
Unfallschwerpunkt in Jena-Burgau: Die Stadt Jena will mit dem Jenaer Nahverkehr das Gespräch suchen. Ein geringeres Tempo der Straßenbahnen könnte die Zahl der Zusammenstöße verringern.
Foto: Michael Baumgarten
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Weniger Tote und Schwerverletzte, aber mehr Unfälle und Personenschäden stehen in der Jenaer Unfallstatistik 2014. Die Stadt denkt über "Ampel-Blitzer" nach.

Jena. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist 2014 in Jena auf 2.917 gestiegen, 189 mehr als ein Jahr zuvor. "Die knapp siebenprozentige Steigerung führt zum höchsten Wert der letzten zehn Jahre", erklärte Wolfgang Apelt, Fachdienstleiter Verkehrsorganisation im Finanzdezernat bei der Vorstellung der Unfallstatistik am 13. Mai. Die Stadt erhält die Zahlen von der Landespolizeiinspektion Jena (LPI).

Weniger Tote und weniger Schwerverletzte

Auch wenn 2014 nur zwei Tote (2013: 4) und weniger Schwerverletzte registriert werden mussten, auch die Zahl der verletzten Personen stieg um 33 auf 335 an. Weniger Unfällen im Zusammenhang mit Alkohol/Drogen und jungen Fahrern stehen Steigerungen bei Fahrern ab 65 Jahren (insbesondere ab 70), Schulwegunfälle und Radfahrern (wenn auch nur knapp 4 Prozent aller Unfälle von Radfahrern verursacht wurden) gegenüber.  

In Jena werden aktuell 30 Unfallhäufungsschwerpunkte geführt. Neben "Altbekannten" wie die Kreuzung Fischergasse/Paradiesbrücke sind laut Apelt drei vollkommen neue hinzugekommen: die Kreuzungen Winzerlaer Straße/Buchenweg, Rudolstädter Straße/Ammerbacher Straße und Erlanger Allee/Kastanienstraße. Die Stadt, sagte Apelt, wolle mit der Polizei weiter die Unfallstatistik auswerten.

Unfallreduzierung durch "Ampel-Blitzer"

Eine mögliche Maßnahme zur Unfallreduzierung könnte laut Sicherheitsdezernent Frank Jauch (SPD) der so genannte "Ampel-Blitzer" sein. Bislang setzt diese spezielle Verkehrsüberwachung, mit der die Fahrer, die bei "Rot" die Ampel passieren, geblitzt werden, die Polizei ein. Jena möchte, dass das Thüringer Innenministerium diese Aufgabe auch den Kommunen überträgt. Mögliche Standorte könnten die Unfallschwerpunkte Kreuzung Fischergasse/Paradiesbrücke/Knebelstraße und die Kreuzung Stadtrodaer Straße/Brüsseler Straße sein.

Zu schnelle Straßenbahn

Das Problem an der Kreuzung Lobedaer Straße/Keßlerstraße in Jena-Burgau mit immer wieder auftretenden Zusammenstößen zwischen der Straßenbahn und von Winzerla kommenden Rechtsabbiegern (trotz eines extra großen Abbiegepfeils an der Ampel) soll demnächst mit dem Jenaer Nahverkehr besprochen werden. Fachdienstleiter Apelt: "Dies könnte reduziert werden, wenn die Straßenbahnfahrer vor der Kreuzung ihre Geschwindigkeit reduzieren würden."

Text: Andreas Wentzel
Foto: H.D.Volz/pixelio.de