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JN-Kultur-Tipp

Lindenberg-Musical begeistert auch im fünften Jahr

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Es waren Lieder wie "Rock 'n' Roll Arena in Jena" mit denen Udo Lindenberg politisch klar Stellung bezog und sich leidenschaftlich für die Maueröffnung aussprach. Zum Konzert in der Stadt der Dichter, Denker und Forscher kam es zu DDR-Zeiten jedoch nicht.

Jena. Sein erstes und einziges DDR-Konzert gab Lindenberg 1983 nicht in Jena, sondern im Palast der Republik in Ost-Berlin. Hier spielt auch die Geschichte seines Musicalerfolgs "Hinterm Horizont", das im fünften Spieljahr mit rund zwei Millionen verkaufen Karten schon jetzt als eines der erfolgreichsten deutschen Musicals gilt. Gegenstand des Stücks über die deutsch-deutsche Vergangenheit ist die Geschichte einer "unmöglichen" Liebe zwischen dem West-Rocker Lindenberg und dem FDJ-Mädchen Jessy.

Das Musical stammt zu einem Großteil aus der Feder des preisgekrönten Drehbuchautors Thomas Brussig und verbindet biografische Erfahrungen Lindenbergs mit fiktiven Elementen. Untermalt wird die Ost-West-Liebesgeschichte mit den größten Hits der Rocklegende, die auch in der damaligen DDR Kultstatus genossen.

Als einer der wenigen deutschen Musiker wurde Udo Lindenberg nie müde, das geteilte Deutschland zu thematisieren. Mit Songs wie "Rock 'n' Roll-Arena in Jena", "Mädchen aus Ostberlin", "Sonderzug nach Pankow" und "Der Generalsekretär" spielte sich der selbst ernannte Panikrocker vor allem in die Herzen seiner ostdeutschen Fans und baute eine innige Verbindung auf, die auf Konzerten noch heute zu spüren ist. Für den unermüdlichen Einsatz, mit dem Lindenberg die Widervereinigung vorangetrieben hat, verlieh die Deutsche Phono-Akademie dem 68-jährigen Anfang 2015 schließlich den wohlverdienten Echo für Soziales Engagement. Dabei betonte die Jury nicht nur "sein frühes Eintreten für die Überwindung der deutschen Teilung".

Bereits in den 70er Jahren setzte Lindenberg mit der Kampagne "Rock gegen Rechts" ein Zeichen für Toleranz und gegen Neonazismus. Darüber hinaus tritt er seit Jahren für Umweltschutz und Friedenspolitik ein und unterstützt mit seiner Stiftung nicht nur junge Texter und Musiker in Deutschland, sondern auch Hilfsprojekte in Afrika.

Text: Susann Schmidt