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Polizei setzte auf Deeskalation

Angemeldeter "Corona-Protest" in Jena blockiert

Eine Menschenkette versperrte den Weg der Corona-Kritiker.
Eine Menschenkette versperrte den Weg der Corona-Kritiker.
Foto: Ben Baumgarten
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Das erste Mal fand am Montag in Jena ein angemeldeter Protest gegen die „Corona-Politik“ statt. Gegendemonstranten versperrten Wegstrecke.

Jena. Seit Wochen gehen Querdenker, Impfverweigerer und andere Gegner der Corona-Maßnahmen in Jena auf die Straße. Dabei trafen sie sich vor allem montags zu sogenannten "Spaziergängen" durch die Innenstadt, die aber stets nach einer kurzen Wegstrecke durch die Polizei oder Gegendemonstranten gestört oder gar beendet wurden.

Angemeldeter Corona-Protest

Doch am heutigen Montag sollte alles anders werden, da die Corona-Kritiker ihren Protestzug mit einer vorherigen Standkundgebung ordnungsgemäß bei der Stadt angemeldet hatten und sich zu den damit verbundenen Auflagen (Maskenpflicht und Abstandsregel) verpflichteten.


Los ging der Demoabend auf der Wiese hinter dem Paradiesbahnhof, wo sich etwa 200 Menschen friedlich um eine singende Lehrerin scharten, um "sich gegenseitig Mut zuzusprechen", so die Anmelderin.

Kurz vor 19 Uhr starteten dann die Teilnehmer in Richtung Holzmarkt. Begleitet wurden sie von einem massiven Polizeiaufgebot. Mittlerweile reihten sich schätzungsweise weitere 200 Sympathisanten ein. Doch nach einer kurzen Wegstrecke war, wie die Wochen zuvor, Schluss.


Etwa 200 Gegendemonstranten hatten zwischen Grietgasse und dem Holzmarkt unangemeldet mit einer Menschenkette eine Blockade aufgebaut.

Stadt und Polizei setzte auf Deeskalation

Statt die Demoroute zu räumen, setzten die städtische Versammlungsbehörde und die Einsatzleitung der Polizei auf Deeskalation und auf den Faktor Zeit. Ganze 40 Minuten standen sich bei strömenden Regen die Fronten gegenüber, bis scheinbar eine Lösung gefunden wurde.

Der Marsch sollte nun über die Grietgasse, Engelplatz, Schillerstraße zum Holzmarkt geleitet werden. Doch auch hier hatte sich eine blockierende Menschenkette gebildet und so kam es um weitere 20 Minuten zum Stillstand.


Am Ende blieb nur noch der von der Polizei geräumte Weg zur Abschluss-Kundgebung auf die Wiese hinter dem Paradiesbahnhof.

Laut Polizeiangaben sei der Abend überwiegend friedlich verlaufen. Eine Körperverletzung zum Nachteil einer Kritikerin der Corona-Maßnahmen durch eine Gegendemonstrantin habe es gegeben.

Text: Jana Baumgarten