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Erste in ganz Thüringen

Anlaufstelle in Jena: Für Opfer von Diskriminierung

Die Ansprechpartner:innen der Antidiskriminierungsstelle Jena: Dörthe Thiele, Kathrin Bajohr und Andreas Amend.
Die Ansprechpartner:innen der Antidiskriminierungsstelle Jena: Dörthe Thiele, Kathrin Bajohr und Andreas Amend.
Foto: Stadt Jena/Kristian Philler
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Konsequent gegen Diskriminierung vorgehen: In Jena nimmt eine neue Antidiskriminierungsstelle ihre Arbeit auf als erste ihrer Art in Thüringen.

Jena. Dem Stadtratsbeschluss „Jena ist Stadt gegen Rassismus“ vom Juli 2020 folgend, erarbeitet die Stadtverwaltung derzeit in einem partizipativen Prozess einen 10-Punkte-Plan gegen Rassismus. Ein erstes Vorhaben daraus wird nun bereits umgesetzt.

Zum 1. Juli 2021 nimmt die unabhängige Antidiskriminierungsstelle der Stadt Jena ihre Arbeit auf. Damit ist sie die erste in Thüringen. Organisatorisch ist die Stelle an das Büro für Migration und Integration angeschlossen.



Damit wird eine Anlaufstelle für Menschen geschaffen, welche selbst Opfer von Diskriminierung geworden sind oder über beobachtete Diskriminierung berichten wollen. Die kommunale Antidiskriminierungsstelle kann aktiv werden, wenn Einwohner von Jena betroffen sind oder sich der Fall in Jena ereignet hat.

Als Diskriminierung versteht sich jede Benachteiligung, Ausgrenzung oder Belästigung wegen

  • rassistischer oder ethnischer Zuschreibung
  • Religion oder Weltanschauung
  • Sprache
  • Lebensalter
  • einer körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigung
  • des Geschlechts
  • sexueller Identität

Diskriminierung konsequent nachgehen

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht und handeln unabhängig. Sie bieten einen geschützten Raum für Gespräche, begleiten bei Konfliktlösungen und stellen Kontakt zu Hilfsangeboten her. Diskriminierungsvorfälle werden anonymisiert dokumentiert. Die Antidiskriminierungsstelle wird über diese öffentlich berichten.



Jena hat eine diverse Stadtgesellschaft, die Verschiedenheit und Vielfalt als Bereicherung erlebt. Menschen unterschiedlicher Kulturen prägen das Stadtbild und die Arbeitswelt der Unternehmen, der Hochschulen sowie der Institute.

Für Oberbürgermeister Thomas Nitzsche stellt die Stelle ein wichtiges Angebot dar: „Der breite Konsens in unserer Zivilgesellschaft für Toleranz ist allgegenwärtig. Sollten trotzdem Vorfälle von Diskriminierung auftreten, dürfen diese nicht verschwiegen werden und wir werden diesen auch konsequent nachgehen“.



Auch Wilfried Röpke, Geschäftsführer der Jenaer Wirtschaftsförderung, liegt das Thema am Herzen: „Die Einrichtung der Antidiskriminierungsstelle Jena begrüßen wir sehr und unterstützen diese, indem wir Betroffene von Diskriminierung informieren und ermutigen, Kontakt mit der Antidiskriminierungsstelle aufzunehmen.

Es ist wichtig, dass die verschiedenen Formen der Diskriminierung bei einer Stelle bearbeitet werden und damit ein Gesamtbild entsteht, woraus dann Handlungsmöglichkeiten abgeleitet werden können“.

Quelle: Stadt Jena