Lange Spielunterbrechung
2:0 gegen Chemnitz: FC Carl Zeiss Jena siegt im Ost-Klassiker

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Der FC Carl Zeiss Jena gewinnt am Samstag sein Heimspiel gegen den Chemnitzer FC mit 2:0 (2:0).
Jena. Der FC Carl Zeiss Jena gestaltete auch sein viertes Heimspiel erfolgreich und geht gut gerüstet in das Nachholspiel am 1. Oktober gegen Spitzenreiter Lok Leipzig.
Die Jenaer Ultras präsentierten ihre Choreografie erneut nicht ohne Pyrotechnik. Der Anpfiff verzögerte sich um einige Minuten – um 16:09 Uhr pfiff Schiedsrichter Christoph Dallmann das Spiel schließlich an.
Nach zehn Minuten kam es zur nächsten Unterbrechung, da in der FCC-Südkurve Banner die Fluchtwege verdeckten und entfernt werden sollten.

Es drohte ein Spielabbruch.
Weil das Problem nicht behoben wurde, schickte der Unparteiische die Spieler zunächst in die Katakomben (16:22 Uhr) – „Stufe Zwei der Eskalation“ in der Fußball-Fachsprache.
Im Spiel war bis dahin wenig passiert: Niclas Walther sah die Gelbe Karte für ein Foul an Nils Butzen (7.).
Nach Diskussionen hinter den Kulissen verschwanden die Banner vor den Fluchttoren – und mit ihnen die Besucher der FCC-Südkurve.
Um 17:00 Uhr wurde die Partie mit der 10. Spielminute fortgesetzt. Kevin Lankford hatte die erste Schusschance, verfehlte das Tor jedoch knapp (10.), ebenso wie Manassé Eshele nach Vorarbeit von Burmeister (13.).
Für die Chemnitzer verfehlte Dejan Bozic das Gehäuse nur knapp (15.). Ab der 22. Spielminute füllte sich die FCC-Südkurve wieder.
Schiedsrichter Christoph Dallmann zeigt Tom Baumgart glatt Rot.
Tom Baumgart säbelte Marcel Hoppe aus vollem Lauf an der Seitenlinie um und sah dafür die Rote Karte (33.).
Als Hoppe nach einer Behandlungspause wieder auf dem Feld stand, flog der Ball nach dem fälligen Freistoß in den CFC-Strafraum.
Diesmal war es Keeper Daniel Adamczyk, der Moritz Fritz foulte (36.) – Strafstoß und Gelb für den Torwart. Sören Reddemann verwandelte sicher zur 1:0-Führung (37.).
Torschütze Marcel Hoppe und Justin Schau bejubeln das 2:0 für die Zeiss-Elf.
Jena machte weiter Druck: Manassé Eshele setzte sich an der Grundlinie durch, spielte zurück auf Marcel Hoppe, der flach ins rechte Eck zum 2:0-Halbzeitstand vollendete (42.).
In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel über weite Strecken ohne torgefährliche Aktionen dahin. Nach einem FCC-Dreifachwechsel (63.) kam der eingewechselte Emeka Oduha zu einer guten Torchance, scheiterte jedoch an Adamczyk (67.).
CFC-Einwechsler Roman Eppendörfer köpfte Marius Liesegang genau in die fangbereiten Arme (70.).
Kevin Lankford sah noch die Gelb-Rote Karte (81.) und fehlt damit im Spitzenspiel gegen Lok. Jena spielte die Partie seriös zu Ende und blieb zum siebten Mal in dieser Punktspielsaison ohne Gegentor.
Am Mittwoch (1. Oktober) ab 19:00 Uhr empfängt Jena an gleicher Stelle den Spitzenreiter Lok Leipzig. Genauso spannend wie das Spiel dürfte sein, wie es im offenen Streit zwischen den FCC-Ultras und den Behörden weitergeht.
FCC: Liesegang – Talabidi (ab 46. Prokopenko), Reddemann, Hessel, Butzen, Schau, Lankford, Hoppe (ab 78. Werner), Burmeister (ab 63. Seidemann), Fritz (ab 63. Hehne), Eshele (ab 63. Oduha)
CFC: Adamczyk – Walther (ab 46. Rücker), Bochmann (ab 46. Eppendörfer), Stockinger (ab 64. Biven), Mergel (ab 64. Alberico), Pistol, Grimaldi, F. Müller, Baumgart, Bozic (ab 77. Damer), T. Müller
Torfolge: 1:0 Reddemann (37./FE), 2:0 Hoppe (42.)
Zuschauer: 8.077
Karten: Gelb: Walther, Adamczyk, Bochmann, Mergel, Eppendörfer, Alberico (CFC); Talabidi, Hoppe, Lankford, Seidemann, Oduha (FCC) Rot: Baumgart (CFC/33.) Gelb-Rot: Lankford (FCC/81.)
Text: Steffen Langbein
Fotos: Thomas Weigel