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Anstieg bei Verkehrsunfällen

Stadt Jena fordert „Blitzer“ gegen Rotlichtsünder

Gegen Rotlichtsünder möchte die Stadt Jena „Blitzer“ einsetzen. Das muss allerdings das Thüringer Innenministerium zuvor genehmigen.
Gegen Rotlichtsünder möchte die Stadt Jena „Blitzer“ einsetzen. Das muss allerdings das Thüringer Innenministerium zuvor genehmigen.
Foto: Andreas Wentzel
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Die Stadtverwaltung Jena schlägt die Alarmglocke: Zehn Prozent mehr Unfälle mit 184 Verletzten im 1. Halbjahr 2016 stehen in der Statistik.

Jena. „Das ist eine nicht unerhebliche Zunahme des Unfallgeschehens.“ Jenas Dezernent für Sicherheit und öffentliche Ordnung, Frank Jauch (SPD), sieht mit Sorge den Anstieg der Unfallzahlen auf 1.521. Der für Verkehrsorganisation zuständige Fachdienstleiter Wolfgang Apelt lieferte zum Pressetermin am heutigen Freitag anhand der Polizeistatistiken konkrete Zahlen.

Sicherheitsdezernent Frank Jauch (r.) und Fachdienstleiter Verkehrsorganisation Wolfgang Apelt schlagen Alarm: Die Zahl der Verkehrsunfälle in Jena stieg im 1. Halbjahr 2016 um 10 Prozent.Hauptursachen seien die Nichtbeachtung der Vorfahrt (82), zu geringer Sicherheitsabstand (66) und zu schnelles Fahren. Vor allem an Ampelkreuzungen komme es immer wieder zu Zusammenstößen oder Auffahrunfällen, sagte Apelt. Die Benutzung von Mobiltelefonen oder Navigeräten würde Verkehrsteilnehmer vom Verkehrsgeschehen regelrecht „abschalten“.

Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet sind allbekannte Orte: Angerkreuzung (laut Planung Ausbau 2017), Kreuzung Fischergasse, Kreuzung Lobedaer Straße/Keßlerstraße in Burgau sowie die Auffahrt von der Stadtrodaer Straße auf die Karl-Marx-Allee in Lobeda-West. Bei den Verursachern dominierten laut Apelt die jungen Fahrer bis 25, zunehmend würden auch ältere Fahrer registriert.

Eine Möglichkeit für mehr Sicherheit auf Jenas Straßen sieht Dezernent Jauch im Aufstellen von „Blitzern gegen Rotlichtsünder“. Dazu müsste das Thüringer Innenministerium eine Verordnung, beispielsweise wie in Sachsen erlassen, die es den Kommunen ermöglicht, diese Überwachungssysteme zu betreiben. Bislang liegt dies in der Verantwortung der Polizei. Die aber, so Jauch, sei personell nicht in der Lage, die Überwachung von Kreuzungen abzusichern.

Text: Andreas Wentzel