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Demo am 3. Oktober

Gewalt nimmt zu: Jenaer Polizei kritisiert linke Demonstranten

Linke Gegendemonstranten zerstörten in der Haeckelstraße dieses Polizeifahrzeug.
Linke Gegendemonstranten zerstörten in der Haeckelstraße dieses Polizeifahrzeug.
Foto: Polizei
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So direkt und massiv hat die Jenaer Polizei noch nie linke Demonstranten kritisiert. PI-Leiter Polizeioberrat Thomas Wehling bleibt bei seiner am Montag vorgelegten Position.

Polizeioberrat Thomas WehlingJena. Die Jenaer Polizei bleibt bei ihrer massiven Kritik an den linken Gegendemonstranten zum „Tag der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober in Jena. Thomas Wehling, Leiter der Polizeiinspektion Jena, wollte auch einen Tag nach seinem Gespräch mit der OTZ nichts von seinen brisanten Aussagen zurücknehmen.

Auf den Punkt gebracht: Die Polizei hat offenkundig die Nase gestrichen voll, wie sie von Linken attackiert wird, wenn sie verfassungsmäßig garantierte Grundrechte Andersdenkender schützt.

Wehling listete in einer am Dienstag übermittelten Stellungnahme mehrere grobe Verstöße seitens der linken Gegendemonstranten auf, die den Marsch dreier angemeldeter rechtsextremer Initiativen verhindern wollten. Zwei Kommunikationsbeamte seien am „Roten Hirsch“ bespuckt worden, weil sie einen Konflikt zwischen einem Rechten und einem Linken durch Worte lösen wollten.

Der Aufmarsch von 50 Linken auf dem Bahnsteig des Paradiesbahnhofs sei ein weiterer ernst zu nehmender Zwischenfall. Stadtjugendpfarrer Lothar König habe abgewiegelt. Linke Gegendemonstranten auf dem Bahnsteig des Paradiesbahnhofs. Foto: Andreas WentzelDer PI-Leiter wörtlich: "Herr König hat riskiert, dass bei einer Rangelei einer auf die Schienen fällt und ein Zug drüber fährt. Das kann auch eine Mutter mit Kind sein! Wenn jemand billigend in Kauf nehme, dass vielleicht jemand zu Tode komme, dafür habe ich kein Verständnis."

Entlang der Demostrecke der Rechten hätten Linke mit Mülltonnen und Steinen die eingesetzten Polizisten attackiert und ein Polizeifahrzeug zerschlagen. Sieben Beamte seien sogar verletzt worden.

Die Polizei habe eine Anzeige wegen Körperverletzung im Amt aufgenommen. Dies würde einen Protestdemonstranten betreffen, der die Absperrung durchbrechen wollte und von einem Diensthund gebissen worden sei. Weitere Anzeigen von verletzten Gegendemonstranten liegen der Polizei derzeit nicht vor, so Polizeisprecherin Steffi Kopp am Dienstagnachmittag.

Das zerstörte Polizeiauto in der Haeckelstraße in Jena. Foto: privat

Mit dramatischen Worten schließt Jenas Polizeichef seine Stellungnahme: „Es wird gefordert, dass die Polizei wie ein Skalpell arbeitet, also ganz sauber, gleichzeitig aber nichts sieht, wenn linke Demonstranten Polizeiautos zerstören, mit Steinen auf Polizisten werfen und sie bespucken. Und wir werden als Feind betrachtet. Unsere Kollegen sind hoch belastbar, doch sie sind auch nur Menschen, die in Uniformen stecken.“

Text: Andreas Wentzel