Derzeit kein Einsatz
Unfrieden bei Feuerwehr Isserstedt: Stadt Jena zieht Reißleine

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Feuerwehr Isserstedt auf Eis gelegt: Stadt Jena reagiert auf interne Spannungen.
Jena. Die Freiwillige Feuerwehr Isserstedt ist vorübergehend nicht im Einsatzdienst aktiv.
Die Stadt Jena hat diese Entscheidung getroffen, nachdem interne Konflikte innerhalb der Wehr erneut eskalierten. Auch die Jugendfeuerwehr ist von der Maßnahme betroffen.
Hintergrund: Konflikte und Ermittlungen
Seit etwa zwei Jahren beobachtet die Stadtverwaltung zunehmende Spannungen im Team der Freiwilligen Feuerwehr Isserstedt.
„Neben einem rauen Umgangston kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen – teils sogar während Einsätzen.
Im Frühjahr wurde ein internes Ermittlungsverfahren eingeleitet, nachdem Einsatzanweisungen missachtet wurden und dadurch eine gefährliche Situation entstand“, so in einer Erklärung der Stadt.
Dieses Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.
Am vergangenen Wochenende soll sich die Lage erneut verschärft haben, was die Stadt veranlasste, die Wehr vorübergehend aus dem Dienst zu nehmen.
Die Jugendabteilung wurde ebenfalls auf Eis gelegt, „um mögliche negative Auswirkungen auf die Nachwuchsarbeit zu vermeiden“.
Sicherstellung des Brandschutzes
Die Stadt Jena betont, dass der Brandschutz in Isserstedt weiterhin gewährleistet ist:
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06:00 bis 17:00 Uhr: Berufsfeuerwehr Jena übernimmt den Grundschutz
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ab 17:00 Uhr: Freiwillige Feuerwehr Lützeroda wird alarmiert, mit der Isserstedt eine Ausrückegemeinschaft bildet
Zwar könne es zu geringfügigen Verzögerungen kommen, die gesetzlich vorgeschriebenen Eingriffszeiten würden jedoch eingehalten.
Perspektive: Rückkehr in den Dienst angestrebt
Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Benjamin Koppe sowie Feuerwehr-Fachdienstleiter Nick Ludwig betonen, dass die Entscheidung nicht leichtgefallen sei, aber notwendig war, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Ziel sei es, nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit und Einsatzfähigkeit umzusetzen.
Darüber hinaus widerspricht die Stadt Darstellungen in der Lokalpresse, wonach die Feuerwehr „herausgeworfen“ worden sei.
„Es handle sich um eine temporäre Maßnahme mit dem klaren Ziel, die Feuerwehr Isserstedt zeitnah wieder in den aktiven Dienst zurückzuführen“, so die Stadt.
Text: Dirk Sauerbrey