Zukunft ungewiss
Böttcher AG: Trotz Umsatzplus wackelt Standort Jena

Baustelle für die Erweiterung des Hochregallagers der Böttcher AG am Standort Zöllnitz.
Foto: Böttcher AG
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Böttcher AG wächst kräftig: Zukunft des Standorts Jena trotzdem ungewiss.
Jena/Zöllnitz. Die Böttcher AG ist mit Schwung ins Jahr 2025 gestartet: 20 Prozent Umsatzplus, über 450.000 neue Kunden – vor allem im Geschäftskundenbereich.
Das Ziel von einer Milliarde Euro Umsatz könnte in diesem Jahr sogar übertroffen werden.
Am Firmensitz in Zöllnitz entsteht derzeit ein neues Hochregallager, die Fördertechnik wird erweitert, und die tägliche Versandleistung soll auf bis zu 150.000 Pakete steigen.
Zusätzlich plant das Unternehmen den Einsatz Künstlicher Intelligenz und den Ausbau des Personals.
Doch während in Zöllnitz kräftig investiert wird, ist der Standort Jena mit rund 180 Beschäftigten in Gefahr. Im Rahmen einer „zentralisierten Neuausrichtung“ prüft das Unternehmen eine mögliche Schließung.
Eine Entscheidung dazu soll frühestens in ein bis zwei Jahren fallen – Kündigungen seien aktuell nicht geplant.
Für Unruhe sorgte jüngst auch die AfD-Spende eines ehemaligen Aufsichtsratsmitglieds.
Die Stadt Jena hatte sich öffentlich kritisch geäußert, was die Unternehmensführung als geschäftsschädigend bewertete.
Die Staatsanwaltschaft sah jedoch keine Hinweise auf eine direkte Verbindung zwischen Spende und Unternehmensmitteln.
Wie es mit dem Standort Jena weitergeht, ist offen.
Klar ist: Die Böttcher AG setzt auf Wachstum, Technologie – und auf einen strategischen Umbau mit offenem Ausgang für ihre Mitarbeitenden in der Saalestadt.
Text: Sabrina Pohlke