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Notunterkunft Turnhalle

Jena sucht dringend Wohnraum für neue Flüchtlinge

Das Ehepaar links stammt aus Serbien, die Familie rechts aus Albanien. 5 von 16 Flüchtlingen, die in der Notunterkunft Turnhalle in Jena-Winzerla untergebracht werden mussten.
Das Ehepaar links stammt aus Serbien, die Familie rechts aus Albanien. 5 von 16 Flüchtlingen, die in der Notunterkunft Turnhalle in Jena-Winzerla untergebracht werden mussten.
Foto: Andreas Wentzel
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Die Stadt Jena will die Lebensbedingungen von 16 Flüchtlingen in einer Turnhalle in Jena-Winzerla möglichst schnell  verbessern. Ein Umzug in Wohnungen ist für die Serben und Albaner in zwei bis vier Wochen geplant.

Jena. Nachdem ein Anbieter seine Zusage, Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, aufgrund von Differenzen zwischen Eigentümer und Betreiber zurückgezogen hatte, musste Jena ganz kurzfristig eine Lösung zur Unterbringung von 23 Personen finden. Sieben konnten in Wohnungen einquartiert werden, 16 sind in der Turnhalle oberhalb der Kreuzung Schrödinger Straße/Hugo-Schrade-Straße  untergebracht. Die Ausländer kommen aus den Erstaufnahmestellen in Eisenberg und Suhl.

„Wir versuchen, für diese Menschen in zwei bis vier Wochen eine Wohnung zu finden“, erklärte Barbara Wolf, Fachdienstleiterin Soziales in der Stadtverwaltung, bei einem vor-Ort-Termin am Dienstagnachmittag. Anfang August sollen im Philosophenweg 26 nach beendeter Sanierung 30 Wohnplätze vergeben werden.

Die nichtsanierte Turnhalle stammt noch aus DDR-Zeiten. Nach jenawohnen hat nun laut Frau Wolf auch die Wohnungsgenossenschaft Carl-Zeiss eG Wohnungen angeboten, die Heimstätten-Genossenschaft Jena eG will sich ebenfalls beteiligen. Potenzielle Wohnraumanbieter können sich im Fachdienst unter Tel. 494600 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. melden.

Ab Mittwoch würden die Flüchtlinge das ihnen gesetzlich zustehende Geld von Jenarbeit ausgezahlt bekommen. Kochen können sie im Jugendclub „Hugo“, Hilfe bei der Betreuung leisten außerdem das Stadtteilbüro Winzerla und der Jugendkeller „Tacheles“ im Bonhoeffer-Gemeindezentrum in der Anna-Siemsen-Straße 1.

Hier findet am Mittwoch ab 17 Uhr eine Beratung von Stadtteilbüro, Helfern und Flüchtlingen statt. Menschen, die mithelfen wollen, können an diesem Termin teilnehmen. Spenden werden entgegengenommen für Kinderspielzeug (keine alten Plüschtiere) und Kinderbekleidung (keine Bekleidung für Erwachsene). Gesucht werden zudem dringend Möglichkeiten zum Wäsche waschen.

Die nichtsanierte DDR-Turnhalle soll wenigstens mit noch von der Stadt zu kaufenden Trennwänden etwas Privatsphäre schaffen. Die Turnhalle steht in den letzten Tagen des Schuljahres für den Schulsport nicht mehr zur Verfügung.

Text und Fotos: Andreas Wentzel