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Solidarprojekt startet

10.800 Schutzmasken von und für Jena

Im Jenaer Stoffladen Kabuff ist das Solidarprojekt der Initiative Innenstadt Jena schon gestartet. Geschäftsführerin Vanessa König mit einer der ersten Masken.
Im Jenaer Stoffladen Kabuff ist das Solidarprojekt der Initiative Innenstadt Jena schon gestartet. Geschäftsführerin Vanessa König mit einer der ersten Masken.
Foto: Piconique Malte Schumacher
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Die Initiative Innenstadt Jena startet Solidarprojekt: 10.800 wiederverwendbare Nasen-Mund-Schutzmasken werden produziert und kostenfrei an Organisationen verteilt.

Jena. Vor einer Woche wurde das Solidarprojekt „Nasen-Mund-Schutz 100% Jena“ von der Initiative Innenstadt, mit dem Ziel 10.800 Nasen-Mund-Schutze zu fertigen, ins Leben gerufen.

Die ehrenamtlich arbeitenden Organisatoren haben den Bedarf an Schutzmaterial in Jena erkannt und die freigewordenen Kapazitäten der Gewerbetreibenden in dieser Idee verknüpft.

Der Solidargedanke #WIRFÜRJENA verfolgt mehrere Ziele:

1. die angespannte Versorgungslage in Jena an Schutzkleidung durch wiederverwendbare Nasen-Mund-Schutzmasken als Behelf stabilisieren

2. Menschen, die am Menschen/ mit Menschen tätig sind, in ihrem Bedürfnis nach mehr Schutz ernst nehmen

3. Bürgern die Möglichkeit geben, sich mit ihren Mitmenschen durch Tragen von Nasen-Mund-Schutzmasken solidarisch zu zeigen

4. einen Beitrag von Jena für Jena zu leisten

5. Solo-Selbstständige aus dem Nähhandwerk nähen für das Projekt und erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung



Vergangenes Wochenende wurde das Konzept entwickelt, geklärt, welche Materialien und Verarbeitungstechniken geeignet sind, Anleitungen erstellt, Prototypen gefertigt und kalkuliert, wieviel Material benötigt bzw. wie viele Masken eine Person in der Stunde herstellen kann.

Das Netzwerk an Näherinnen wurde aufgebaut, Ware geordert, parallel Bedarfe abgefragt und die Finanzierungswege besprochen.

Hand in Hand arbeiten

Die große Herausforderung bestand im virtuellen, kontaktlosen „Hand in Hand arbeiten“ zwischen den Partnern, die zum ersten Mal zusammenwirken. Nicht nur die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, sondern auch die Verteilung soll kontaktlos und gebündelt über Institutionen erfolgen.

Refinanzierung über Spendenaktion

Von Anfang an stand fest, dass die Nasen-Mund-Schutze nur über eine Spendenaktion refinanziert werden, um sie möglichst vielen, unterschiedlichen Personengruppen kostenfrei zukommen zulassen. Zudem sollte aus der Not kein Profit geschlagen werden.



Es gibt bereits Anfragen von Schulen, Kitas, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, der Notfallseelsorge und vielen mehr. Unternehmen, die im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes Nasen-Mund-Schutze kaufen wollen, können ausschließlich den Betrag spenden (oder auch ein bisschen mehr).

Weiterhin kann sich jeder Mensch, jede Institution daran beteiligen und so einen Betrag für ein solidarisches Miteinander in Jena leisten. Denn jetzt beginnt auch die Heuschnupfenzeit und jedes ungeschützte Niesen wird oftmals misstrauischer wahrgenommen als sonst. Neben dem Eigenschutz kann auch der solidarische Gedanke des Fremdschutzes umgesetzt werden.

Die ersten Masken werden in der Nähstube gefertigt.

Es ist ein dynamisches Projekt, weil der Bedarf groß ist, die Produktion bereits auf Risiko für die Geschäftsführerinnen vom Kabuff begonnen wurde, die Näherinnen bereits Material für 6.000 Nasen-Mund-Schutze verarbeiten, um die Bereitstellung frühzeitig zu ermöglichen.

Träger für Spendenaktion gefunden

Für die Umsetzung der Spendenaktion musste ein Träger gefunden werden, der gemeinnützige Aktionen unterstützen kann. Diese Hürde wurde heute genommen, der Förderverein des Lions Club Jena ‚Johann Friedrich‘ hat sich hierfür bereit erklärt. Dafür ganz herzlichen Dank.

Wirtschaft fängt mit WIR an. Der ermittelte Preis von 6 Euro für einen Nasen-Mund-Schutz setzt sich aus Materialaufwand, Aufwandsentschädigung und Logistik zusammen. Mit diesem geringen Preis möchten auch die Gewerbetreibenden ihren solidarischen Beitrag leisten und sich in dieses Projekt einbringen.



Derzeit besteht das Netzwerk aus 30 gewerblichen Näherinnen und Nähern. Je mehr Spenden zusammenkommen, desto mehr Nasen-Mund-Schutze können gefertigt werden. Wenn alle Bedarfe gedeckt sind und Geld übrig ist, wird dieses an eine gemeinnützige Organisation oder ein Projekt weitergeleitet.

Wichtiger Hinweis: Ein wiederverwendbarer Nasen-Mund-Schutz 100% Jena trägt ZUSÄTZLICH zur Reduzierung von Corona-Viren bei.

Die vom RKI empfohlenen Regeln sind dennoch einzuhalten:

• 1,5 bis 2 Meter Abstand zu anderen Personen (auch an der Kasse – das Kassenpersonal kann schließlich nicht ausweichen!)
• Hände waschen, gründlich und regelmäßig
• Niesen und husten: nur in die Armbeuge – und bitte wegdrehen

Seien Sie Teil von #WIRFÜRJENA: spenden Sie mit.

Aktion nur für Organisationen

Wir möchten Organisationen bedienen. Privatpersonen können leider auch aus organisatorischen Gründen nicht über diese Aktion mit Nasen-Mund-Schutz versorgt werden. Bedarfe können an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gemeldet werden (ab 10 Stück).

Wenn Sie selbst Masken nähen möchten, haben wir unsere Anleitung unter www.innenstadt-jena.de/nms100 online gestellt.

Hinweis: Für Menschen, die sich nicht eigenständig Schleifen am Hinterkopf binden können, sollten Nasen-Mund-Schutze mit einem breiten Gummiband als Verschluss genäht werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.innenstadt-jena.de/nms100

Das Crowdfunding finden Sie hier: www.jena-crowd.de/nms100

Quelle: Initiative Innenstadt Jena e.V.