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SSC Jena mit 4:4 in Wurzen

Hockeyherren gleichen in letzter Sekunde aus

Florian Trier (r.) erzielte für Jena das erste und das letzte Tor.
Florian Trier (r.) erzielte für Jena das erste und das letzte Tor.
Foto: Markus Fischer
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Spannender hätten es die Hockeyherren des SSC Jena am vergangenen Samstag beim Auswärtsspiel in Wurzen nicht machen können. Drei Sekunden vor Schluss sorgten die Jenaer mit dem Ausgleich zum 4:4 für eine kleine Sensation.

Jena. Ungläubig betrachten am vergangenen Samstag in Wurzen die Spieler vom HV Wurzen und vom SSC Jena die Ergebnistafel. Nicht das 4:4 Unentschieden sorgte für Erstaunen, auch wenn im Vorfeld viele fest mit einem Sieg des Thüringer Favoriten gerechnet hätten.

Nein, die letzte Minute sorgte für Verwunderung. Schließlich fielen in dieser zwei Tore, wobei der Jenaer Ausgleich erst drei Sekunden vor Schluss erzielt werden konnte. So eine spektakuläre Minute ist zwar nicht unüblich, aber durchaus selten im Hockey. Dass das Rückspiel gegen den HVW im Gegensatz zum 7:2 Heimsieg im Hinspiel kein Selbstläufer werden sollte war allen beteiligten schon im Vorfeld klar.

Schließlich reisten die Jenaer Herren mit einem minimalen Kader und lediglich einen Auswechselspieler an. Wurzen, selbst nur mit zwei Auswechslern ausgestattet, startetet die Partie enorm tief stehend im eigenen Kreis.



Die Gäste aus Jena waren zunächst selber darauf ausgerichtet Kräfte zu sparen. So konnte Wurzen durch einen schnellen Konter in der 10. Minute in Führung gehen und vier Minuten später per kurzer Ecke auf 0:2 erhöhen. Daraufhin erhöhten die Saalestädter den Druck. Der Lohn war der Anschlusstreffer von Florian Trier zum 1:2 in der 24. Minute.

Der Triumph wehrte aber nicht lange da die Keksstädter vier Minuten späterer erneut die Jenaer Abwehr auskonterten und auf1:3 erhöhen konnten. Jena hielt darauf hin gut entgegen und so konnte Kapitän Eddy Bolze per kurzer Ecke zum Halbzeitstand von 2:3 verkürzen.

Nach dem Seitenwechsel ging es schnell. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff konnte Robert Walter ausgleichen. Dieses Tor sollte aber zunächst die einzige nennenswerte Spielsituation in der zweiten Hälfte bleiben. Der SSC dominierte zwar gegen die auf Konter lauernden Wurzener, zu zählbaren Ergebnissen führte dies jedoch nicht. Drei zwischenzeitliche Ecken lieferten kein einziges Tor.

Doch die letzte Minute hatte es in sich. Beide Mannschaften mobilisierten ihre letzten Kräfte. Zunächst konnte Wurzen 40 Sekunden vor Schluss die gesamte Jenaer Abwehr auskontern und unter viel Jubel mit 4:3 in Führung gehen. Sahen die meisten hier schon Wurzen als Überraschungssieger, gaben sich die Jenaer Herren nicht auf und versuchten den Druck hochzuhalten.



Und tatsächlich, das unglaubliche passierte! Drei Sekunden vor Ende der Partie konnte Trier den Ballzum 4:4 Endstand im Netz versenken und damit für eine kleine Sensation sorgen. Die mitgereisten Jenaer Fans konnten sich nur ungläubig ansehen und fragten sich eigentlich nur „Was war denn das?“

Manch einer mag sich vielleicht auch an das olympische Viertelfinale 2016 erinnert haben, als die deutsche Herrennationalmannschaft 50 Sekunden vor Schluss gegen Neuseeland zunächst ausglich und dann zwei Sekunden vor Abpfiff das Tor zum Halbfinaleinzug erzielte. Sicherlich einer der Punkte der den Reiz am Hockeysport ausmacht. Bis zur letzten Sekunde ist noch alles möglich. Den Zuschauern wird immer etwas geboten.

Trotz aller Euphorie muss aber aus Jenaer Sicht gesagt werden: Das Saisonziel „Wiederaufstieg“ ist so nicht einfacher zu erreichen. Der Tabellenführer ESV Dresden konnte nicht überholt werden und weiterhin teilen sich beiden Mannschaften punktgleich die ersten beiden Plätze.

Jetzt geht es, ähnlich wie zur Feldsaison, in den nächsten Spielen um alles. Das entscheidende Spiel wird wohl das Heimspiel am 15.03.2020 gegen Dresden werden. Davor sollte aber am kommenden Wochenende aus Osternienburg drei Punkte mitgebracht werden.

Text: Markus Fischer/SSC Jena