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Tag der Zahngesundheit

Uniklinik Jena: Zähneputzen mit dem Krokodil

Dr. Ute Rabe (l.) und Dr. Ina Schüler (r.) vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZZMK) des Universitätsklinikums Jena erklärten auf der kinderonkologischen Station, wie richtiges Zähneputzen aussieht.
Dr. Ute Rabe (l.) und Dr. Ina Schüler (r.) vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZZMK) des Universitätsklinikums Jena erklärten auf der kinderonkologischen Station, wie richtiges Zähneputzen aussieht.
Foto: Michelle Emmerich/UKJ
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Zahnärzte und Studierende feierten den Tag der Zahngesundheit gemeinsam mit stationären Kindern am Uniklinikum Jena.

Jena. „Hin und her, hin und her, Zähneputzen ist nicht schwer.“: Mit Reimen und Plüschkrokodil im Gepäck, besuchten die Zahnärzte Dr. Ute Rabe, Dr. Ina Schüler und Bruno Wehle vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZZMK) des Universitätsklinikums Jena (UKJ) am Tag der Zahngesundheit im September erstmals Patienten der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie Kinderpsychiatrie, und übten mit ihnen das richtige Zähneputzen. Unterstützt wurden sie dabei von Studierenden der Zahnmedizin.

Die spielerische Abwechslung hatte allerdings einen ernsten Hintergrund: „Neben Frühgeborenen zählen laut aktuellen Studien des ZZMK insbesondere kleine onkologische Patienten unter immunsuppressiver Therapie zu den Risikogruppen für Karies, Schmelzstrukturstörungen und Zahnfleischentzündungen.

Jedoch zeigen auch psychisch kranke Kinder, vor allem jene mit Stress-assoziierten Erkrankungen oder ADHS die schlechteste Mundgesundheit“, sagt Dr. Ina Schüler, Zahnärztin der Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde am UKJ.

„Gesund beginnt im Mund – Gemeinsam für starke Milchzähne“

Unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Gemeinsam für starke Milchzähne“ rückte der Tag der Zahngesundheit am 25. September deren Pflege und Bedeutung, im Kontext solcher Grunderkrankungen, in den Mittelpunkt.

Mit der Aktion wollten die Zahnmediziner nicht nur Kinder erreichen, sondern auch Eltern aufklären und das Klinikpersonal sensibilisieren. Deshalb hatten die Experten spezielles Infomaterial dabei und beantworteten die Fragen der Eltern. „Neben der regelmäßigen Pflege ab dem Zahndurchbruch sollte selbstverständlich sein, dass die Kinder auch zum Zahnarzt gehen.

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Die Einstellung, dass Milchzähne doch irgendwann ausfallen und dadurch kein Schaden entstehe, ist ein Irrglaube. Denn Karies im Milchgebiss kann das Wohlbefinden unserer Kinder stark beeinflussen. Neben Schmerzen, eingeschränkter Kaufunktion bis zur Nahrungsverweigerung drohen Spätfolgen wie Stellungsanomalien und Karies der bleibenden Zähne“, betont Dr. Ute Rabe, Zahnärztin der Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie am UKJ.

Spezielle Mundhygieneartikel

Auf der kinderonkologischen Station E130 der Kinderklinik sind die Zahnärztinnen auf Besonderheiten dieser Patientengruppe eingegangen. Denn durch die Chemotherapie werden bei unzureichender Mundhygiene Zahnfleischentzündungen stark begünstigt.

Das wiederum verursache Schmerzen und die Nahrungsaufnahme werde eingeschränkt, so die Expertinnen. „Die Anwendung spezieller und sanfter Mundhygieneartikel trägt dazu bei, dass die Entzündungen vermindert und die Kinder nicht zusätzlich geschwächt werden“ erklärt Schüler.

Zahn-Quiz

Bei einem Zahn-Quiz erhielten die Kinder zudem für richtige Antworten kleine Geschenke, mit denen die Thüringer Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde die Aktion unterstützt hatte. Außerdem wurden bedarfsgerechte Zahnpflegeprodukte an die Kinder und Eltern vergeben.

Die Zahnärztinnen und Zahnärzte ziehen ein sehr positives Fazit: „Die Kinder haben beherzt zur Zahnbürste gegriffen und wir konnten mit Eltern offen ins Gespräch kommen und Fragen beantworten. Auch im nächsten Jahr wollen wir zum Tag der Zahngesundheit wieder eine entsprechende Aktion anbieten“, so Rabe.

Text: Anne Böttner/UKJ