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Rentenpolitik im Brennpunkt

DGB warnt vor Altersarmut in Jena

Laut DGB Kreisverband Jena-SHK drohe einem großen Teil der Vollbeschäftigten nach der derzeitig gültigen Rentenpolitik Altersarmut.
Laut DGB Kreisverband Jena-SHK drohe einem großen Teil der Vollbeschäftigten nach der derzeitig gültigen Rentenpolitik Altersarmut.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Trotz Vollzeitbeschäftigung würden viele Menschen in Jena und dem Saale-Holzland-Kreis von Altersarmut bedroht sein, erklärte der DGB Kreisverband Jena-SHK. Die Politik müsse handeln.

Jena. Ende vergangenen Jahres verdienten in Jena 13.035 Beschäftigte (Vollzeit, ohne Auszubildende) weniger als 2.500 Euro brutto im Monat. Im Saale-Holzland-Kreis (SHK) waren es 11.627 Menschen. Das seien in Jena 36 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten und im SHK 62 Prozent. Dies gehe aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor.

Ein Bruttoeinkommen oberhalb dieser Grenze sei laut einer am Donnerstag veröffentlichten DGB-Pressemitteilung jedoch notwendig, um nach 40 Beitragsjahren nicht in die Grundsicherung zu fallen. Ursache für dieses Problem sei das Absenken des Rentenniveaus, das im Jahr 2030 auf bis zu 43 Prozent absinken werde.

Zähle man die Beschäftigten in Teilzeit und in Minijobs noch hinzu, würde die Zahl der Betroffenen deutlich größer ausfallen, da es für sie deutlich schwieriger wäre, ein Einkommen über 2.500 Euro zu erzielen.



Stabilisierung des Rentenniveaus notwendig

„Um Altersarmut wirksam etwas entgegenzusetzen, muss die künftige Bundesregierung als Allererstes eine Stabilisierung des gesetzlichen Rentenniveaus auf dem heutigen Stand von 48 Prozent beschließen. Die Rente muss endlich wieder Schritt halten mit der Entwicklung der Löhne“, forderte Christian Patho, Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes. In einem weiteren Schritt müsse das Rentenniveau wieder angehoben werden – etwa auf mindestens 50 Prozent.

Bei der Rentenpolitik hätten die DGB-Gewerkschaften „klare Anforderungen“ formuliert und „konfrontieren“ damit die Bundestagskandidaten aus dem Wahlkreis 191 Jena – Sömmerda – Weimarer Land I.

Text: Andreas Wentzel