Zivilcourage gezeigt
Nazi-Gegner blockieren Thügida-Demo in Jena
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Etwa 3.500 Gegendemonstranten haben am Mittwochabend den Thügida-Aufmarsch durch das Jenaer Damenviertel blockiert.
Jena. Die Thügida konnte ihren geplanten Marsch durch das Damenviertel nicht in voller Länge absolvieren. Gegendemonstranten innerhalb des gesperrten Areals hatten trotz umfangreicher Absperrungen die Theodor-Neubauer-Straße blockiert.
Die Einsatzleitung der Polizei konnte oder wollte gegen 22 Uhr nur eine Gasse zum Abmarsch in Richtung Saalbahnhof bilden. Kurzfristig hatte es nach einer Gewalteskalation ausgesehen, die Sitzblockierer am Nollendorfer Hof räumten nach mehrfacher Aufforderung freiwillig die Straße.
Rund 200 Anhänger waren dem Thügida-Aufruf gefolgt, um am Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß durch Jena zu marschieren. Die Zahl der Gegner betrug laut der Jenaer Polizei 3.500. Thügida-Anführer David Köckert kündigte weitere Aufzüge in Jena an.
Nach ersten Erkenntnissen musste die Polizei mehrfach eingreifen. Pfefferspray und Schlagstöcke mussten wegen versuchter Durchbrüche von Gegendemonstranten eingesetzt werden. Drei Beamte seien leicht verletzt worden. Entlang der Thügida-Marschroute flogen immer wieder Wasserbomben, Äpfel und Eier.
Demo in Jena: Erschreckendes Fazit der Polizei
Text: Andreas Wentzel
Fotos: Michael Baumgarten