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Ehre für Hermann Peter

Ein Hauch von Geschichte auf FF USV Jena-Pokaltrikot

Ein Hauch von Geschichte: Michael Ulbrich vom Verein „Supporters Trust Jena“, Axel Burchardt, Pressesprecher der Friedrich-Schiller-Universität Jena, FF USV-Spielerin Karoline Heinze und Präsident Falk Buchmann präsentieren das Gedenktrikot zu Ehren von Hermann Peter.
Ein Hauch von Geschichte: Michael Ulbrich vom Verein „Supporters Trust Jena“, Axel Burchardt, Pressesprecher der Friedrich-Schiller-Universität Jena, FF USV-Spielerin Karoline Heinze und Präsident Falk Buchmann präsentieren das Gedenktrikot zu Ehren von Hermann Peter.
Foto: Michael Baumgarten
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Der FF USV Jena tritt im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den aktuellen Tabellendritten SC Sand an. Und das im eigens kreierten Pokaltrikot. Ganz in Weiß und mit einer besonderen Botschaft wird die Mannschaft im Ernst-Abbe-Sportfeld auflaufen: „Der Platz soll von Bäumen und Steinen frei sein!“

Jena. Es ist die erste der Jenaer Fußball-Regeln, die 1893 von Hermann Peter in Jena aufgeschrieben wurde. Bis heute ist das Werk Peters die Grundlage des modernen Reglements. Peter gehört zu den großen Fußballpionieren in Deutschland und ist einer der Begründer des Sports in Jena.

Ihm zu Ehren sollte bereits 1916 ein Gedenkstein errichtet werden, aber der Erste Weltkrieg verhinderte es. Das Projekt und damit auch Peters Lebensleistung gerieten in Vergessenheit. Nun möchte der Supporters Trust Jena – ein Verein, der sich der Pflege der Jenenser Fußballtradition verschrieben hat – den Gedenkstein gemeinsam mit der Stiftung „Jenaer Universitätssport“ und der Abteilung Tennis im USV Jena errichten.

„Mit unserem Pokaltrikot wollen wir das unterstützen“, sagt Falk Buchmann, der Präsident des FF USV Jena. Das Trikot wird neben dem berühmtesten Satz der Jenaer Regeln noch das Konterfei des Urhebers Hermann Peter tragen. Dafür weicht die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) als regulärer Trikotsponsor auf den Ärmel aus und wirbt für sich als „Partnerhochschule des Spitzensports“ auf einer Bande.

„Die Universität unterstützt das Anliegen, ein Denkmal für Hermann Peter zu errichten, da wir uns auch unserer Sportgeschichte sehr bewusst sind und wir Peters historisches Erbe, das Universitätssportzentrum, bis heute nutzen“, sagt Uni-Pressesprecher Axel Burchardt. Dort, direkt am Tennishaus, soll der Gedenkstein im Juli 2016 eingeweiht werden. „Und im Halbfinale wird die Uni Jena wieder auf der Brust der Spielerinnen prangen“, ergänzt Burchardt augenzwinkernd.

Der Supporters Trust Jena trat noch am Abend des Pokalsieges des FF USV in Köln mit der Idee an die Vereinsführung heran. „Wir waren sofort begeistert, waren angetan von der Geschichte, die dahinter steckt. Für uns ist es heute selbstverständlich, wie ein Fußballplatz auszusehen hat. Dass die Wurzeln hier in Jena liegen, ist vielen nicht bewusst“, sagt Buchmann.

Der Ausrüster des FF USV Jena, das Sporthaus „Intersport Meier“ aus Jena, sagte neben der FSU unbürokratisch seine Hilfe zu. „Zum einen des Projektes wegen, zum anderen, weil auch einmal die Leistung unserer Fußballerinnen, nämlich ins Viertelfinale einzuziehen, entsprechend gewürdigt werden soll“, sagt Michael Meier, der Geschäftsführer von Intersport in Jena. Binnen weniger Tage war das neue Trikot fertig. André Karliczek von „Justorange“ und Thomas Corbus vom Supporters Trust Jena kreierten den besonderen Aufdruck, mit dem die Jenaer Damen das Spiel gegen Sand bestreiten werden.

Nach dem Spiel werden die Trikots dann zugunsten des FF USV Jena Nachwuchses versteigert. „Für uns zählt die Plattform, die wir für unser Projekt damit erhalten. Wir sind stolz, dass uns ein Erstligist und dessen Partner auf diese Art und Weise unterstützen. Dies zeigt, wie wichtig und wie zielführend ein Miteinander im Jenaer Sport sein kann“, sagt Michael Ulbrich vom Supporters Trust Jena.

„Und wir drücken die Daumen, dass der Fußballplatz im Ernst-Abbe-Sportfeld am 9. Dezember frei von jubelnden Gästen, dafür voller freudiger Jenaerinnen sei. Ganz im Sinne von Hermann Peter", so Ulbrich.

Text: Milena Horsmann