Skip to main content

Spätes Statement

Verletzte bei Disco: Jetzt äußert sich die Stadt Jena

Foto: Michael Baumgarten/Archiv
Teilen auf

Spätes Statement: Nach den blutigen Verletzungen bei einer Jugend-Disco in Jena äußert sich jetzt auch die Stadt.

Jena. Eine Woche nach den Verletzungen während der Jugend-Tanzveranstaltung "Paradise Punch" im Jenaer Volksbad (wir berichteten Blutige Szenen bei Jugend-Disco in Jena) bekam die Redaktion der Jenaer Nachrichten auf Anfrage vom Dienstag am Freitagnachmittag ein offizielles Statement durch die Pressestelle der Stadt Jena.


Darin heißt es:

"Zunächst bedauern wir sehr, dass die drei Mädchen verletzt wurden und es zu weiteren Störungen im Umfeld der Veranstaltung gekommen ist.

Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche, Ordnungsdezernent Benjamin Koppe und JenaKultur-Werkleiter Carsten Müller stehen bereits seit dem vergangenen Wochenende im engen Austausch mit der Jenaer Polizei, um die Aufklärung der Vorfälle nicht nur zu unterstützen, sondern auch zu forcieren.


Die Jenaer Kommunalpolitik wurde und wird in den fachbezogenen Ausschüssen über die Vorfälle informiert. Darüber hinaus wird der gesamte Verlauf des Abends umfassend analysiert, um Erkenntnisse für die Vorbereitung und Durchführung der nächsten "Paradise Punch"-Veranstaltung zu gewinnen.

Ziel ist, die Veranstaltungsreihe fortzusetzen, weil mit diesem Format ein großer Bedarf seitens der Jugendlichen in Jena gedeckt wird.

Zu Erkenntnissen der Ermittlungsarbeit sowie der Vorbereitung auf den nächsten "Paradise Punch"-Abend werden sich die Stadt Jena, JenaKultur und die Jenaer Polizei äußern, sobald diese Ergebnisse verbindlich vorliegen."


Zuvor hatte sich am Dienstag auch JenaKultur-Chef Carsten Müller als Veranstalter über unsere Social-Media-Kanäle zu den Geschehnissen geäußert:

Gern nehme ich als Veranstalter Stellung.

1. Die Mädchen haben sich nach einem sog. "Moshpit" an unser Save-Team gewendet. Bei einem Moshpit laufen die Jugendlichen aufeinander zu und pogen.

Dabei können ungewollte Verletzungen durch scharfkantige Gegenstände wie Gürtelschnallen, Schmuck o.ä. auftreten.

Gleichzeitig kann eine solche unübersichtliche Situation genutzt werden, um bewusst Verletzungen zuzufügen. Solange es aber keine eindeutige Bewertung seitens der Polizei gibt, werden wir auch keine finale Beurteilung der Ursachen vornehmen.


Nach dem besagten Moshpit sind weder weitere Verletzungen gemeldet worden, noch wurden durch das Sicherheitsteam weitere Auffälligkeiten festgestellt.

Falsch ist, dass die Verletzungen Folgen einer körperlichen Auseinandersetzung oder eines offensichtlichen Messerangriffs waren.

Diese bereits geäußerten Vermutungen entsprechen weder dem bisher bekannten Lagebild, noch den von den Mädchen geäußerten Situationsbeschreibungen.


2. Durch das Save-Team erfolgte eine Erstversorgung. In einem Fall wurde eine ärztliche Versorgung hinzugezogen. Bei allen Mädchen wurden die Eltern informiert.

Das Sicherheitsteam hat ebenfalls entsprechend der Situation reagiert.

3. Die Stadt Jena und JenaKultur werden sich nach Abschluss der kriminaltechnischen Untersuchung dazu erneut und transparent äußern.


Wir bitten aber darum, zunächst diese Ergebnisse abzuwarten, bevor Beurteilungen und vor allem Vorverurteilungen aus der Distanz formuliert werden.

Zeugenaufruf bisher ohne Erfolg

Auf Nachfrage bei der Polizei zum derzeitigen Stand, sagte Jenas Polizeisprecher Daniel Müller, dass die Ermittlungen der Kripo auf Hochtouren laufen.


"Bisher gibt es aber noch keine neuen Erkenntnisse, wie es zu den Verletzungen kam. Auch der öffentliche Zeugenaufruf (wir berichteten Verletzungen bei Jugend-Disco: Polizei Jena sucht Zeugen) brachte bisher noch nichts Erhellendes", so Müller.

Text: Jana Baumgarten