Erfolgreicher Aktionstag
#nichtmituns: Jenaer Bündnis sammelt 500 Unterschriften

Zeichen gesetzt: Einer von sieben Protestständen war am Hölleinplatz in Jena-Nord aufgebaut.
Foto: DGB Thüringen
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Erfolgreicher Aktionstag von #nichtmituns in Jena: Hunderte Unterschriften gegen Zwangsräumung und Stromsperren gesammelt.
Jena. Das Bündnis #nichtmituns hat am Samstag mit sieben Protestständen in der ganzen Stadt ein Zeichen gegen die soziale Kälte und steigende Energiepreise gesetzt.
Dabei wurden in sechs Stunden ca. 500 Unterschriften für einen Einwohnerantrag mit sozialen Forderungen an die Stadtpolitik gesammelt.
"Wir fordern verschiedene Schritte, um die Menschen in Jena während der Energiekrise zu unterstützen." so Lorenz Grischek aus dem Bündnis."Dazu gehören zwei Jahre keine Zwangsräumungen, keine Stromsperren, keine Gassperren."
Außerdem soll ein Härtefallfonds aus den Stadtwerkegewinnen gebildet werden und für günstigeren Nahverkehr eine Kurzstrecken-Viererkarte für 4 Euro sowie die jenabonus-Monatskarte für 20 Euroangeboten werden.
In den Gesprächen am Stand zeigte sich in allen Teilen der Stadt ein ähnliches Bild. Es herrscht Wut und Sorge über die Preissteigerungen allein dieses Jahres und insbesondere der Strompreiserhöhung, die bei vielen in die Briefkästen geflattert ist.
Doch die meisten Menschen haben auch Lösungsvorschläge parat, die politisch sofort umgesetzt werden könnten.
Angesprochen wurden außer den Forderungen des Einwohnerantrags noch eine Preisbremse fürs Schulessen, die Senkung der Mehrwertsteuer auf Nahrungsmittel, eine Reichensteuer und finanzielle Direktunterstützungen, bei denen niemand vergessen wird.
Das Bündnis #nichtmituns, das aus Gewerkschaften, Jugendverbänden, Stadtteilinitiativen und anderen politischen Gruppen besteht, fordert eine gerechte Lösung der Energiekrise und Inflation.
Dazu gehören eine Umverteilung von oben nach unten, mehr Geld für die Kommunen und höhere Löhne und Tarifbindung.
Am 14.12. soll 16 Uhr vor der Stadtratssitzung demonstriert werden, um auch auf kommunaler Ebene soziale Politik in den Haushaltsverhandlungen einzufordern.
Für alle, die selbst aktiv werden wollen, ist am 1.12. ein offenes Treffen 17-19 Uhr im Kassablanca geplant.
Quelle: DGB Thüringen