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Schwimmen, radeln, laufen

OB Nitzsche: Der „Iron Man“ von Jena

Die letzten 5 Kilometer: Der passionierte Triathlet Thomas Nitzsche kämpfte sich ins Ziel.
Die letzten 5 Kilometer: Der passionierte Triathlet Thomas Nitzsche kämpfte sich ins Ziel.
Foto: Ben Baumgarten
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Der „Iron Man“ von Jena: Die Stadt hat wohl einen der sportlichsten Oberbürgermeister von Deutschland.

Jena. Nach einer proppenvollen Woche mit Terminen, Sitzungen und Büroarbeit, und dies manchmal bis Mitternacht, hat man sich das Wochenende zum Beine hochlegen wohlverdient.


Nicht so bei unserem Oberbürgermeister Thomas Nitzsche. Jenas Rathauschef hat seit ein paar Jahren die Liebe zum Triathlon gefunden, und da ist fast täglich Training angesagt.

Unter der Woche vor der Arbeit schnell mal die Stufen zum Landgrafen hoch und runter, zum Frühschwimmen im Freibad vierzig Bahnen ziehen. Wenn es am Morgen zeitlich nicht klappt, geht es eben auch mal am Abend im Laufschritt vor die Tür. 

Am Sonntagmorgen wird immer die große Runde gedreht: vom Damenviertel geht es auf seine 10 km lange Lieblingsstrecke in Richtung Jena-Ost zum Erlkönig, weiter nach Kunitz und zurück.


So war es nicht verwunderlich, dass das Stadtoberhaupt am vergangenen Sonntag, statt bei Braten und Klößen zu Hause zu sitzen, in Badehose und Badekappe dem Start des traditionellen Paradiestriathlons entgegenfieberte.

Ganz unscheinbar trafen wir Nitzsche im Südbad unter einem Baum sitzend beim Meditieren. „Gleich geht's los. Heute ist es verdammt heiß, doch gekniffen wird trotz der über 30 Grad Außentemperatur nicht“, so der OB. Auf sein Tagesziel angesprochen, antwortete er schmunzelnd: „Ankommen und nicht Letzter werden.“


Schon ertönte für den Ausdauersportler der Aufruf zum Start in der Kategorie Sprint“ über 25,8 Kilometer. Jetzt hieß es 750 m Schwimmen, 20 km auf dem Rad fahren und zum Abschluss noch 5 km laufen.

Über 100 Frauen und Männer warteten mit ihm gemeinsam, um endlich ins kühle Nass zu springen. Dann ging es Schlag auf Schlag.

Nach etwa 19 Minuten tauchte Nitzsche wieder am Ufer auf, fokussiert darauf, gleich aufs Rad zu steigen. Die Hitze wurde immer mehr zur Herausforderung.

Doch er war immer noch guter Dinge: „Der Fahrtwind wird Abkühlung bringen“, sagte er und brauste davon. Viermal die Stadtrodaer Straße auf und ab.



Nach 38:47,7 Minuten hieß es absteigen für die Schlussetappe - dem 5 km Lauf. Völlig erschöpft taumelte er nach weiteren 25 Minuten ins Ziel.

Geschafft! Die Hitzeschlacht hatte der 46-Jährige in 01:23:15,9 Stunden absolviert und so manchen jüngeren Starter hinter sich gelassen.


„Ich bin überglücklich, durchgehalten zu haben. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ein Dank an den Triathlon Jena e.V. für die perfekte Organisation.

Text: Dirk Sauerbrey
Fotos: Ben Baumgarten