Skip to main content

JN-Ratgeber

Vorsicht Einbrecher: So schützt ihr Haus und Wohnung

Allein in Deutschland wird alle vier Minuten in eine Wohnung, ein Einfamilienhaus, ein Wochenenddomizil oder eine Firma eingebrochen. Europaweit zählen Einbrüche zu den häufigsten Kriminaldelikten.
Allein in Deutschland wird alle vier Minuten in eine Wohnung, ein Einfamilienhaus, ein Wochenenddomizil oder eine Firma eingebrochen. Europaweit zählen Einbrüche zu den häufigsten Kriminaldelikten.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
Teilen auf

Vorsicht Einbrecher: Meist haben es die Täter leicht, denn viele Häuser und Wohnungen sind kaum gesichert. Wir geben Tipps, wie wirksamer Einbruchschutz geht.

Jena. Es ist ein Alptraum! Ihr kommt nach Hause und plötzlich ist nichts mehr, wie es mal war. Ein Einbrecher hat das zu Hause durchwühlt, euch bestohlen und die sichere Zone durcheinandergebracht. Das kann weitreichende Folgen haben, die weit über den Diebstahl an sich hinausgehen.

Wenn ihr euch in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlt, kann es massive Probleme im Alltag zur Folge haben. In diesem Fall kommt Prävention vor Reaktion! Wir verraten, wie ihr euer zu Hause vor ungebetenen Besuchern schützt!



Auch im eigenen zu Hause solltet ihr die wertvollsten Gegenstände nicht achtlos im Regal liegen lassen. Kommt es zu einem Einbruch, suchen die Diebe gezielt nach Schmuck, Bargeld oder wertvollen Sammlergegenständen.

Um euch zu schützen, solltet ihr als erstes einen Tresor kaufen, in dem Bargeld, die geliebten Schmuckstücke und alles Wertvolle verstaut werden kann. Ein Wertschutzschrank macht es dem Dieb deutlich schwerer, sich finanziell an euch zu bereichern und ihr könnt wertvolle Gegenstände auch zu Hause aufbewahren.

Übrigens: Auch Hotels setzen auf diese Form der Sicherheit. Ein qualitativ hochwertiges Hotel bietet immer einen Tresor an, in dem man Wertgegenstände sicher einschließen kann. Nutzt ihn, denn nur so könnt ihr einem Diebstahl im Ausland vorbeugen.

Zeitschaltuhren simulieren Anwesenheit

Urlaubszeit ist Einbruchszeit, dabei ist der Urlaub doch eigentlich die schönste Zeit des Jahres. Mit einer Zeitschaltuhr kann man den Eindruck erwecken, dass ihr nicht verreist, sondern zu Hause seid. Im smarten zu Hause gibt es sogar die Möglichkeit, regelmäßig die Rollläden herunterzulassen und wieder aufzuziehen, sodass von außen kein Hinweis auf Abwesenheit gegeben wird.



Wichtig: Dank Smartphones kann man heute von überall Fotos knipsen. Das ist Fluch und Segen zugleich. Denn durch hochgeladene Schnappschüsse aus dem Urlaub können Einbrecher Wind davon bekommen, dass bei euch gerade niemand im Haus ist. Wenn ihr also Fotos hochladen möchtet, dann verzichtet auf öffentliche Profile, sondern macht sie nur für Freunde zugänglich.

Im Zweifel wartet ihr mit dem Upload bis nach dem Urlaub und kommuniziert das mit einem „Ich bin leider wieder zu Hause“ auch ganz eindeutig. So, dass der Einbrecher sich den Weg zu euch im besten Fall direkt spart.

Gelegenheit macht Diebe

Einbrecher gehen zwar meist nach einem gewissen Plan vor, aber auch Gelegenheit macht Diebe. Da werden Werkzeuge gestohlen, weil sie gerade griffbereit waren oder ein Einbruch durchgeführt, weil der Schlüssel zu offensichtlich da lag.

Erstaunlicherweise legen bis heute zahlreiche Menschen den Ersatzschlüssel einfach unter die Fußmatte. Eine bessere Einladung kann es für einen Einbrecher gar nicht geben. Er macht keinen Lärm und kann einfach das Schloss öffnen. Selbst im Vorbeigehen ist es für Unholde keine Schwierigkeit, kurz die Fußmatte anzuheben und darunter zu schauen!



Lege einen Ersatzschlüssel niemals in unmittelbarer Nähe des Hauses ab. Weder unter dem Blumentopf noch auf der Türzarge oder im angrenzenden Schuppen. Das ist nicht nur grob fahrlässig, sondern auch ein echtes Risiko, für einen Einbruch ins Haus.

Gleiches gilt übrigens für geöffnete Fenster. Schon so mancher Dieb ist eingestiegen, weil die Balkontür einladend offen stand, der Hausbewohner aber gerade zuvor in den Supermarkt gegangen ist. Eine solche Gelegenheit ist für Bösewichte kaum zu ignorieren, sie brechen ein, obwohl sie es eigentlich gar nicht geplant hatten.

Technischer Schutz vor Einbrecher

Er kommt nicht selten in der Nacht und möchte vor allem eins: Unbeobachtet sein! Der Einbrecher legt keinen Wert auf Gesellschaft vom Hausbesitzer, daher kann man ihn mit Lärm ziemlich gut abschrecken. Bewährt haben sich beispielsweise Bewegungsmelder, die das Gesicht der Person scannen und erkennen. Wird dann ein Fremder an der Wohnungstür ermittelt, gibt das Gerät Alarm und man kann sofort die Polizei rufen.



Auch Videokameras oder entsprechende Attrappen werden von Einbrechern alles andere als geschätzt. Wer möchte schon nach einem Beutezug sein Gesicht auf Fahndungsfotos wiedersehen? Eine gut platzierte Kamera-Attrappe im Eingangsbereich kann Unholde davor abhalten, einzusteigen und das Persönliche im Haus zu durchwühlen.

Eine Alarmanlage lohnt sich immer

Die klassische Alarmanlage gehört ebenfalls noch heute zu den sichersten Mitteln, um einen Einbrecher abzuschrecken und den Einbruch zu verhindern. Nicht selten sind sie an Bewegungsmelder gekoppelt und reagieren, sobald sich unbefugte Personen Zutritt verschaffen. Alarmanlagen können außerdem mit einer direkten Schaltung zur Polizei versehen werden.

Schaltet der Einbrecher die Alarmanlage nicht binnen einer vorgegebenen Zeit aus, wird automatisch Meldung bei der Polizei gemacht. Die Polizei ist im Übrigen ein guter Ansprechpartner bei Sicherheitsbedenken. Oft werden Seminare von lokalen Polizeistationen angeboten, die für mehr Prävention beim Einbruch stehen.

Schwachstellen erkennen und beseitigen

Selbst Fort Knox hatte Schwachstellen, doch es galt als ausbruchs- und damit auch als einbruchsicher. Ihr werdet euer zu Hause zwar nicht absichern können wie jenes Fort, doch wenn Schwachstellen erkannt und behoben sind, können die eigenen vier Wände zuverlässig vor einem Einbruch geschützt werden.



Viele Risikofaktoren sind übrigens Mensch gemacht! Das gekippte Fenster im Erdgeschoss, die vergessene Hintertür oder das nicht abgesperrte Schloss sind Eintrittsmöglichkeiten für einen Einbruch, die mit wenig Aufwand vermeidbar gewesen wären.

Fenster zusätzlich absichern

Zu den Schwachstellen gehören außerdem Fenster im Allgemeinen. Ein versierter Einbrecher hat, bei gutem Stand, kein Problem ein Fenster in wenigen Sekunden aufzuhebeln und über das Sims einzusteigen. Schwieriger wird das bei Wohnungen in höheren Etagen, im Erdgeschoss hat der Dieb aber leichtes Spiel. Hier haben sich Fenstergriffe mit Schloss bewährt, die mehr Sicherheit bieten und von Einbrechern nur schwer aufzuhebeln sind.

Eine weitere Schwachstelle ist das Türschloss selbst. Einfache Schlösser gibt es oft schon im Supermarkt zu kaufen, doch sie bieten nur minimalen Schutz. Ein geschickter Einbrecher kann ein solches Schloss mit dem Dietrich in wenigen Sekunden aufhebeln und hat freien Zugang zum Haus. Schwieriger wird das, wenn man auf ein Sicherheitsschloss setzt. Einmal abgeschlossen hat der Dieb hier zumindest einen höheren Zeitaufwand, was die Gefahr einer Entdeckung erhöht!

Zusätzlichen Schutz für Türen gibt es übrigens mit Zweitschlössern oder mit Ketten, die man von innen anlegen kann. Diese ermöglichen auch, die Tür nur einen Spalt breit zu öffnen, wenn eine unbekannte Person davor steht und um Einlass begehrt. Oft sind bereits die optischen Aspekte zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen für Einbrecher abschreckend.

Text: Susann Schmidt