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Vorläufige Ergebnis

Bundestagswahl: So stimmte Jena ab

In der Wählergunst vorn liegt in Jena deutlich die SDP mit 23,4 Prozent (2017: 13,5 Prozent).
In der Wählergunst vorn liegt in Jena deutlich die SDP mit 23,4 Prozent (2017: 13,5 Prozent).
Foto: Jana Baumgarten
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Vorläufige Zahlen der Bundestagswahl: Die Wählergunst weicht in Deutschland, Thüringen und Jena teils sehr deutlich voneinander ab.

Jena. Deutschland und Jena haben gewählt. In den letzten Stunden hat sich aller Voraussicht nach entscheiden, wer in den kommenden vier Jahren das politische Sagen in unserem Land haben wird. Mittlerweile liegt ein vorläufiges amtliches Ergebnis vor.

Lange lieferten sich Union und SPD ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab, mit dem besseren Ausgang für die Sozialdemokraten, die das Rennen mit 25,7 Prozent machten. Die Union folgt mit einem Rekordtief von 24,1 Prozent.

Die Grünen belegen mit 14,8 Prozent den dritten Platz. Im Kampf um den vierten Platz siegte die FDP (11,5 Prozent) gegen die AfD (10,3 Prozent). Die Linke scheitert mit 4,9 Prozent an der 5%-Hürde, zieht aber dennoch mit 39 Sitzen in den neuen Bundestag ein. Gesine Lötzsch und Gregor Gysi in Berlin sowie Sören Pellmann in Leipzig verhinderten den Rauswurf mit dem Gewinn ihrer Wahlkreise.

Deutliche Abweichungen in Jena und Thüringen

Während sich SPD und Union auf Bundesebene einen Kampf ums Kanzleramt lieferten, weicht die Verteilung der Wählergunst in Thüringen und Jena deutlich von der gesamtdeutschen Hochrechnung ab – in zweifacher Hinsicht.

Stärkte Kraft im Freistaat ist erstmals die AfD geworden, die auf 24,0 Prozent aller Zweitstimmen kommt und ihr Ergebnis von der letzten Bundestagswahl damit übertrifft (2017: 22,5 Prozent). Dicht dahinter folgen die Sozialdemokraten mit 23,4 Prozent (2017: 14,6 Prozent).

Die CDU fährt mit 16,9 Prozent das schlechteste Ergebnis aller Zeiten in Thüringen ein. Ein katastrophaler Einschnitt für die Thüringer Christdemokraten, die damit im Vergleich zu 2017 beinahe die Hälfte ihrer Wählerstimmen einbüßen (2017: 31,6 Prozent). Auch die Linken müssen mit nur noch 11,4 Prozent herbe Verluste hinnehmen (2017: 17,6 Prozent).

FDP (9,0 Prozent; 2017: 5,5 Prozent) und Grüne (6,6 Prozent; 2017: 3,6 Prozent) verbuchen Zugewinne.

AfD und CDU in Jena abgeschlagen

Dem Thüringen-Trend nicht entspricht Jena, wo die AfD mit 11,7 Prozent (2017: 14,3 Prozent) nur fünftstärkste Kraft wird. In der Wählergunst vorn liegt in Jena deutlich die SDP mit 23,4 Prozent (2017: 13,5 Prozent).

Dahinter folgen die Grünen mit 19,2 Prozent (2017: 10,2 Prozent) und die auch hier deutlich verschlechterten Linken mit 15,6 Prozent (2017: 22,7 Prozent).

Die CDU verliert auch in Jena kräftig an Boden und kommt nur noch auf 11,9 Prozent (2017: 23,0 Prozent). Die FDP bleibt nahezu unverändert bei 9,4 Prozent (2017: 9,5 Prozent).

Hier die Wahlergebnisse im Detail: https://wahlen.jena.de/wahlergebnisse

Text: Johannes Pfuch