Arbeitslosenquote in Jena leicht gestiegen

Die Arbeitslosigkeit in Jena ist im Sommer leicht gestiegen auf 5,3 Prozent. Allerdings sinkt die Zahl der Kurzarbeit.

Jena. Wie die Agentur für Arbeit Jena mitteilt, ist der Arbeitsmarkt im August 2021 von einem Abwärtstrend gekennzeichnet.

Die Arbeitsmarktsituation in Zahlen:

• 8.058 Menschen arbeitslos, 115 mehr als im Juli aber 924 weniger als im August 2020

• Arbeitslosenquote steigt auf 5,3 Prozent

• Rückgang bei Kurzarbeit

• weniger Bedarfsgemeinschaften als vor einem Jahr

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im August resultiert aus dem späten Ferienbeginn. Saisontypisch meldeten sich viele Jugendliche, die mit der Arbeitslosmeldung die Zeit bis zum Beginn der Ausbildung oder des Studiums überbrücken wollten. Gleichzeitig nehmen Arbeitgeber in der Ferienzeit meist weniger Einstellungen vor.



Erfahrungsgemäß werden sich die Jugendlichen in den nächsten Wochen wieder abmelden. Mit den Sommerferien meldeten sich auch aus dem Bereich Erziehung und Unterricht – speziell Schulsozialarbeit, viele Menschen arbeitslos. Auch hier gehe ich davon aus, dass die Wiedereinstellungen mit Schulbeginn erfolgen“, sagt Franziska Exner, Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Jena.

Arbeitsmarktgeschehen im Überblick

Die Arbeitslosigkeit ist im Agenturbezirk Jena leicht gestiegen. Im August waren 8.058 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 115 (1,4 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 924 (-10,3 Prozent) weniger als im August 2020.

So stieg die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 5,3 Prozent. Im Vergleich: vor Corona gab es eine deutlich geringere Arbeitslosigkeit. Im August 2019 waren 7.681 Menschen arbeitslos, 337 oder rund 5 Prozent weniger als im aktuellen Monat.

1.666 Personen meldeten sich im vergangenen Monat arbeitslos. Davon kamen 689 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit, das waren 34 mehr als vor einem Jahr. Die stärksten Personalfreisetzungen erfolgten im zurückliegenden Monat im Gesundheits- und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht sowie im verarbeitenden Gewerbe.



1.546 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 563 eine Erwerbstätigkeit auf, das waren 54 Personen weniger als im Vorjahr.

Langzeitarbeitslosigkeit

Mit Belebung des Arbeitsmarktes haben Kunden mit kurzer Arbeitslosigkeit die größten Integrationschancen, Langzeitarbeitslose hingegen haben es schwerer.

Im August galten 41 Prozent aller Arbeitslosen als langzeitarbeitslos, weil sie länger als ein Jahr arbeitslos waren. Dahinter standen 3.302 Männer und Frauen. 62 Personen weniger als im Juli, aber immer noch 563 Personen oder rund 21 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Arbeitskräftenachfrage

Im August meldeten regionale Arbeitgeber der Agentur für Arbeit Jena (ohne optierende Kommune) 585 freie Stellen, 37 (-5,9 Prozent) weniger als im Juli und 388 Stellen (-39,9 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Aktuell befinden sich damit 2.896 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

Kurzarbeit

Im August zeigten 9 Unternehmen für 48 Mitarbeiter vorsorglich neu oder erneut Kurzarbeit an. Zuletzt haben im Februar 1.681 Betriebe mit 11.474 Beschäftigten Kurzarbeit tatsächlich abgerechnet.



Nach ersten Hochrechnungen nutzten im März 1.414 Betriebe mit 9.022 Personen und im April 1.335 Betriebe mit 7.750 Personen Kurzarbeit.

Rechtskreis SGB II

In der Grundsicherung sank die Arbeitslosigkeit im letzten Monat. In den Jobcentern waren 5.047 Personen arbeitslos gemeldet, 52 weniger als im Juli, aber 113 Personen (2,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Im Hinblick auf die Bedarfsgemeinschaften fiel die Bilanz der Jobcenter im Vergleich zum Vorjahr günstiger aus. Insgesamt waren 8.353 Bedarfsgemeinschaften registriert, 603 (-6,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Die Zahl der Arbeitslosengeld-II-Empfänger lag mit 10.267 Personen unter dem Vorjahresniveau (-836 Personen; -7,5 Prozent).

Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter Saale-Holzland-Kreis, Jobcenter Saalfeld-Rudolstadt und Jobcenter jenarbeit) wurden 63 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Quelle: Agentur für Arbeit Jena