Skip to main content

Nach Gefahrenbremsung

Lokführer in Jena brutal angegriffen

Am Donnerstagabend kam zu einem Angriff auf einen Lokführer in Jena-Zwätzen.
Am Donnerstagabend kam zu einem Angriff auf einen Lokführer in Jena-Zwätzen.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
Teilen auf

Notbremsung mit brutalen Folgen: Lokführer bei Halt in Jena-Zwätzen von Unbekannten geschlagen. Täter konnte fliehen.

Jena. In den Abendstunden des gestrigen Feiertages wurde die Bundespolizeiinspektion Erfurt über einen tätlichen Angriff auf einen Triebfahrzeugführer auf der Bahnverbindung von Jena nach Leipzig informiert.

Die Beamten konnten nahe dem Haltepunkt Jena-Zwätzen ermitteln, dass sich um etwa 19:40 Uhr eine 19-jährige Frau trotz geschlossener Halbschranke in den Gleisbereich begeben hat.

In der Folge musste der nahende Regionalzug eine Gefahrenbremsung einleiten, um einen Zusammenstoß zu verhindern.



Der Lokführer öffnete sein Fenster und forderte die Frau zum unmittelbaren Verlassen des Bereiches auf. Sodann nutzte eine bis dato unbekannte, männliche Person die Stufen des Triebfahrzeuges, um an das Seitenfenster des Lokführerstandes zu steigen.

Unvermittelt schlug der Unbekannte den Fahrer mit der Faust ins Gesicht. Der Geschädigte erlitt eine blutende Platzwunde sowie ein geschwollenes Auge. Im Klinikum Jena musste dieser ärztlich versorgt werden.

Die herbeigerufenen Bundespolizisten fahndeten im Nahbereich nach dem Täter und der 19-Jährigen. Die Frau konnte in einer Personengruppe nahe dem Haltepunkt ausfindig gemacht werden. Im Zuge der fortdauernden Sachverhaltensbearbeitung wurde bei ihr ein Atemalkoholwert von 1,77 Promille gemessen.



Neben einer Ordnungswidrigkeit wegen dem unerlaubten Überschreiten der Gleise wird derzeit geprüft, ob ein Verfahren wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet werden muss.

Der noch unbekannte Täter ist weiterhin flüchtig. Die Polizei Jena hat hierzu die weiteren Ermittlungen aufgenommen.

Infolge der Geschehnisse verspäteten sich insgesamt sechs weitere Züge um insgesamt 172 Minuten.

Quelle: Bundespolizei Erfurt