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Sicherheit, aber wie?

Pflege in Jena in Zeiten von Corona

Corona-Test in den eigenen vier Wänden: Jenas Home Instead-Chef Karsten Bucksch zum Hausbesuch bei Familie Profeld.
Corona-Test in den eigenen vier Wänden: Jenas Home Instead-Chef Karsten Bucksch zum Hausbesuch bei Familie Profeld.
Foto: Home Instead
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Betreuung in Zeiten der Corona-Pandemie: Wir fragten bei einem Jenaer Pflegeunternehmen, was genau unternommen wird, um die Pflege so sicher wie möglich zu machen.

Jena. Der Betreuungs- und Pflegebedarf in Thüringen wächst unaufhaltsam weiter. Daran ändert auch die Corona-Pandemie nichts.

Noch Anfang 2020 ging das Thüringer Landesamt für Statistik von 150.000 Pflegebedürftigen in Thüringen bis zum Jahr 2040 aus. Bereits zehn Monate später stand fest, dass Ende 2019 schon mehr als 135.000 Menschen in Thüringen pflegebedürftig seien.



Ein Anstieg von fast 20.000 Menschen in nur zwei Jahren. Gut möglich, dass die Marke von 150.000 Pflegebedürftigen schon viel früher als prognostiziert gerissen wird.

Doch viele sind wegen des Virus auch verängstigt. Es stellt sich die Frage, wie sicher kann die Betreuung in Corona-Zeiten sein. Um darauf eine Antwort zu finden, fragten wir bei einem Betreuungsunternehmen in Jena, wie dies dort gehandhabt wird.

Jede Pflege mit beglaubigtem Test

Karsten Bucksch, Betriebsinhaber des Standortes Jena des weltweit tätigen Pflege- und Betreuungsunternehmens Home Instead, startete erst im Oktober 2020 auf dem Markt.

„Wir sind mitten in der Pandemie gestartet, daher waren wir von vornherein mit dem Thema konfrontiert. Nichtsdestotrotz ist es natürlich eine große Herausforderung für unsere Mitarbeiter sowie für unsere Leitung“, so Bucksch.



Letztlich habe man sich überlegt, wie man sowohl die Betreuungskräfte als auch die zu Betreuenden, gerade die vielen älteren Menschen, größtmöglich schützen könne. Herausgekommen ist ein Testkonzept, dass sich deutschlandweit bewährt hat.

So kommen die Mitarbeiter, die ohnehin alle bereits geimpft sind, nur mit negativem Corona-Test zu den Kunden. Dieser geschieht unter dem sogenannten 4-Augen-Prinzip. Der Test findet also immer unter der Aufsicht eines offiziell anerkannten Testers statt und wird von diesem beglaubigt, sodass sich die Betreuungskräfte jederzeit negativ „ausweisen“ könnten.

Vor Ort werden dann auch die Betreuten getestet. Für jeden Kunden stehen pro Monat 20 kostenlose Corona-Tests zur Verfügung. Bei ca. acht Besuchen im Monat können die restlichen elf, zwölf Tests laut Bucksch für das Umfeld der Kunden, also Verwandte oder Freunde, verwendet werden.



Dreifach-Sicherheit für alle Beteiligten

„Wir arbeiten oft Hand in Hand mit anderen Pflegeunternehmen. Aus diesem regelmäßigen Austausch weiß ich, dass die Frage nach dem größtmöglichen Schutz auch dort so oder so ähnlich gehandhabt wird“, erklärt Bucksch.

Die Dreifach-Sicherheit aus AHA-Regeln, Impfung und negativem Test kommt bei den Pflegebedürftigen gut an.

„Es ist uns schon wichtig, dass die Pfleger auch getestet werden, wenn sie zuvor schon in anderen Wohnungen waren. Das gibt uns ein beruhigendes Gefühl“, so das Ehepaar Dr. Edda und Wolfgang Profeld.

Text: Johannes Pfuch